Ende der vergangenen Woche hat die Covestro-Führung beschlossen, dass man ergebnisoffene Gespräche mit der Abu Dhabi National Oil Company, besser bekannt als Adnoc, über eine mögliche Übernahme führen werde (mehr dazu lesen Sie hier). Nun hat sich eine weitere Partei geäußert, die auch ein Wörtchen mitreden will.
So pocht die Gewerkschaft IG BCE bei den beginnenden Gesprächen des Chemiekonzerns Covestro über eine mögliche Übernahme durch den Ölkonzern Abu Dhabi National Oil (Adnoc) auf Beschäftigungssicherung.
"Für die Covestro-Belegschaftsvertretungen und die IG BCE ist entscheidend, dass der Konzern jetzt nachhaltig zukunftsfest gemacht wird. Das gilt vor allem für Standorte und Beschäftigung", sagte ein IGBCE-Sprecher der "Rheinischen Post" (Montag). Covestro mit einem Konzernumsatz von 18 Milliarden Euro (2022) beschäftigt weltweit 18 000 Mitarbeiter, mehr als 7800 davon arbeiten in Deutschland.
Am Freitag hatte Covestro die Aufnahme von Verhandlungen mit dem arabischen Investor Adnoc beschlossen. Zuletzt war in Medien die Rede davon, dass die Araber informell 60 Euro je Aktie in Aussicht gestellt hätten, was einem Wert von 11,6 Milliarden Euro entspricht. Spekulationen über ein Interesse von Adnoc gibt es seit Mitte Juni. Adnoc baut seit einiger Zeit sein Engagement rund um das Chemiegeschäft aus. Der Konzern fördert fast das gesamte Öl für die Vereinigten Arabischen Emirate. Er hat Investitionspläne in Höhe von 150 Milliarden US-Dollar, um sein Geschäft mit Erdgas, Chemikalien und sauberer Energie weltweit zu erweitern.
Wie Bloomberg kürzlich berichtete, soll Adnoc bereit sein, neben dem Kaufpreis noch weitere acht Milliarden Euro in den Chemieriesen zu invetsieren, um ihn noch zukunftsfähiger zu machen. Dies dürfte bei den Gewerkschaften gut ankommen. Die Chancen auf eine Einigung stehen auch diesbezüglich relativ gut. Wer beim DAX-Titel dabei ist, lässt de Gewinne laufen und zieht den Stopp auf 40,00 Euro nach.
Mit Material von dpa-AFX