Die jüngsten Meldungen aus China könnten den Kursen von Chemiefirmen wie BASF, Lanxess und Covestro in die Karten spielen, die dort stark engagiert sind und natürlich allgemein von einer Wiederbelebung der Weltwirtschaft profitieren würden. Denn das Wachstum im Q3 lag mit 4,6 Prozent leicht über den Markterwartungen (ein Plus von 4,5 Prozent).
Infolge der anhaltenden Konjunkturschwäche hatte Chinas Regierung Ende September ein Konjunkturpaket angekündigt. Jedoch blieb sie wichtige Details schuldig, in welchem Ausmaß zusätzliche Schulden aufgenommen werden, mit denen auch der Konsum angekurbelt werden könnte. Die anfängliche Euphorie an den Aktienmärkten legte sich daraufhin wieder.
Vor allem die anhaltende Krise im Immobiliensektor trug zuletzt zur wirtschaftlichen Schwäche in China bei. Wegen der Unsicherheiten halten Verbraucher ihr Geld lieber zusammen, was den Konsum belastet.
"Die Maßnahmen der Führung tragen den Herausforderungen der Wirtschaft zwar Rechnung, der Stimulus ist aber angesichts der Situation noch zurückhaltend, insbesondere um den Konsum anzutreiben", sagt der Ökonom Max Zenglein vom China-Institut Merics in Berlin. In Anbetracht der Herausforderungen durch den Abwärtssog des Immobilienmarkts wirkten die angekündigten Maßnahmen eher stabilisierend als fördernd für das Wachstum, meint Zenglein. Trotz der angekündigten Hilfen zweifeln Analysten daran, dass Peking sein Wachstumsziel von fünf Prozent in diesem Jahr erreichen wird.
Die Meldung aus China könnte den deutschen Chemietiteln einen zusätzlichen Schub verleihen. Zuvor hatten die Hoffnung auf geldpolitische Impulse im Reich der Mitte sowie die allgemein freundliche Marktstimmung den Aktien der Branche zuletzt Rückenwind verliehen. Dementsprechend präsentieren sich die Chartbilder in einer mittlerweile durchaus guten Verfassung. Angesichts der mittel- bis langfristig betrachtet relativ guten Perspektiven sowie der gerade im historischen Vergleich günstigen Bewertungen können Anleger zugreifen. Dabei sollten die Stoppkurse bei 19,50 Euro (Lanxess) beziehungsweise 39,00 Euro (BASF) beachtet werden.
Covestro bleibt angesichts der bevorstehenden Übernahme durch Adnoc zu 62 Euro eine Halteposition.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BASF.
Mit Material von dpa-AFX