Getrieben vom starken Reifengeschäft hat Continental seine Prognose für 2016 abermals erhöht. Und dennoch geht die Aktie in die Knie. Der Umsatz wuchs im zweiten Quartal um 1,6 Prozent auf 10,2 Milliarden Euro. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern stieg um knapp sechs Prozent auf 1,25 Milliarden Euro. Insgesamt rechnet Conti damit, das bisherige Ziel im Gesamtjahr für die um Sondereffekte bereinigte operative Marge (bereinigte Ebit-Marge) von 11 Prozent nun übertreffen zu können.
Gute Aussichten
Conti-Vorstand Elmar Degenhart zieht eine positive Bilanz: „Wie erwartet hat unser Automobilgeschäft im zweiten Quartal Fahrt aufgenommen. Mit rund fünf Prozent organischem Wachstum konnten wir im zweiten Quartal erneut schneller zulegen als der Markt. Gleichzeitig konnten wir das Ergebnis verbessern. Sehr erfreulich ist auch der Auftragseingang, den wir im ersten Halbjahr auf mehr als 18 Milliarden Euro gesteigert haben.“
Die Stärke der Reifensparte, die auch von niedrigen Rohstoffpreisen profitiert, überdeckte Schwächen anderswo. So brach die Gewinnkraft im Bereich Interior ein. Sie liefert etwa Multimediaeinheiten für Fahrzeuge. Auch die nach wie vor schleppend laufende Elektromobilität lastet auf den Conti-Zahlen.
Optimistisch für das Gesamtjahr
Die Erwartungen an das laufende Geschäftsjahr sieht Degenhart durch die Halbjahresergebnisse bestätigt: „Für den weiteren Jahresverlauf rechnen wir mit einer Fortsetzung der positiven Umsatzdynamik im Rahmen unseres Geschäftsjahresausblicks. Dabei wird das Marktumfeld, nicht zuletzt wegen der jüngsten politischen Entwicklungen, aus heutiger Sicht jedoch weiterhin von Unsicherheit und Volatilität geprägt bleiben.“
Aktie geht in die Knie
Die guten Zahlen und die Anhebung der Prognose sollten der Aktie in den nächsten Wochen Rückenwind verleihen. In einer ersten Reaktion fiel das Papier zurück und testete erneut die Unterstützungslinie bei 175 Euro. Auf diesem Niveau sollte es sich auf Sicht von zwölf Monaten auszahlen, einen Fuß in die Tür zu stellen. Bildet die Conti-Aktie wieder einen Aufwärtstrend aus und knackt die Marke von 200 Euro, wird die Position prozyklisch ausgebaut. Der Stoppkurs wird unterhalb des Jahrestiefs bei 160 Euro platziert.
(Mit Material von dpa-AFX)