Continental legt Eckdaten für das dritte Quartal vor. Diese liegen im Rahmen der Erwartungen. Jedoch: Aufgrund einer milliardenschweren Sonderbelastung wird der Autozulieferer voraussichtlich in die Verlustzone schlittern. Die Conti-Aktie stürmt dennoch an die DAX-Spitze.
Die guten News vorneweg: Die Eckdaten für das dritte Quartal liegen im Rahmen der Erwartungen der Analysten. Der Konzernumsatz von Conti lag bei rund 11,1 Milliarden Euro. Die bereinigte EBIT-Marge bei rund 5,6 Prozent. Der Umsatz der Automotive Group erreichte rund 6,6 Milliarden Euro, mit einer bereinigten EBIT-Marge von rund 1,6 Prozent. Als Fels in der Brandung erwies sich einmal mehr das Reifengeschäft. Der Umsatz der Rubber Group lag bei rund 4,6 Milliarden Euro und die bereinigte EBIT-Marge bei knackigen 12,3 Prozent.
Conti gab ebenfalls bekannt, im dritten Quartal Wertminderungen in Höhe von rund 2,5 Milliarden Euro zu verbuchen. Diese seien in der Annahme begründet, dass sich die derzeitige Weltproduktion von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen in den kommenden fünf Jahren nicht wesentlich verbessern werde. Außerdem seien Rückstellungen für den vor Kurzem vorgestellten Konzernumbau in Höhe von 97 Millionen Euro angefallen. Die Belastungen würden im dritten Quartal und im Gesamtjahr beim auf die Anteilseigner entfallenden Konzernergebnis zu einem Verlust führen. Es seien jedoch keine wesentlichen Auswirkungen auf den Dividendenvorschlag für das laufende Jahr zu erwarten.
Die Anleger lassen sich die Laune durch die Wertminderungen nicht verderben. Die Aktie stürmt an die Spitze des DAX. Das Papier des Autozulieferer hinterlässt ein ähnliches Bild wie die Autobauer Daimler und BMW. Jedoch hat die Daimler-Aktie bereits heute ein Kaufsignal geliefert.
Die Aktie von Conti ist von der wichtigen 200-Tage-Linie noch etwas entfernt. Die 200-Tage-Line verläuft bei 129,04 Euro. Erst sobald diese Hürde genommen wird, kann für die Conti-Aktie aus technischer Sicht Entwarnung gegeben werden. Aus fundamentaler Sicht gilt weiterhin: Die Branche ist im Umbruch. Der Swing wenig vom Verbrennungsmotor hin zur Elektromobilität und zu selbst fahrenden Autos wird Milliarden verschlingen und die Gewinne in den nächsten Jahren auffressen.