Continental hat sein Zahlenwerk zum 1. Quartal präsentiert. Der Gewinn ging um fast die Hälfte auf noch 292,3 Millionen Euro zurück. Ist die Aktie reif für eine Erholung?
Wie viele Unternehmen der Branche ist Conti stark von den Folgen der Viruskrise wie geringeren Fahrzeugverkäufen betroffen. Wie der Dax -Konzern aus Hannover am Donnerstag berichtete, ging von Januar bis März verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um 10,9 Prozent auf 9,8 Milliarden Euro zurück. Das unter anderem um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen nahm im ersten Jahresviertel um 51,1 Prozent auf 431,9 Millionen Euro ab.
Ende April hatte das nach dem Konkurrenten Bosch zweitgrößte Unternehmen der Zulieferbranche auf Basis vorläufiger Daten noch eine etwas bessere Entwicklung als zunächst befürchtet gemeldet. Für den Umsatz war ursprünglich eine Spanne von 9,4 bis 9,8 Milliarden Euro erwartet worden. Auch die lange geplante Abspaltung der Antriebssparte in das neue Unternehmen Vitesco hat Conti auf unbestimmte Zeit verschoben. Davor hatte der Konzern hier einen reinen "Spin-Off" bis Ende 2020 anvisiert.
Die kommenden Monate dürften schwierig werden. "Die finanziellen Auswirkungen der Corona-Pandemie werden im zweiten Quartal noch deutlich spürbarer zu Buche schlagen", erklärte Vorstandschef Elmar Degenhart. Finanzchef Wolfgang Schäfer geht davon aus, dass Conti in die Verlustzone rutschen wird.
Der Gewinn ist im ersten Quartal nicht so schlecht ausgefallen wie im Vorfeld von vielen Analysten befürchtet. Im zweiten Quartal drohen rote Zahlen. Die Autoverkäufe werden sich langsam erholen. Ein mögliches Konjunktur-Paket der Bundesregierung im zweiten Halbjahr könnte jedoch die Automobil-Hersteller und die Zulieferer stützen. Für Conti gilt es zudem, den Swing vom Verbrennungsmotor hin Richtung Elektromobilität, autonomes Fahren ecetera zu meistern. Neukäufe drängen sich nicht auf.