Der Automobilzulieferer Continental hat nach monatelanger Talfahrt heute einen deutlichen Kursanstieg verzeichnet und sich damit an die Spitze des deutschen Leitindex gesetzt. Auslöser dafür ist eine aktuelle Analyse der Schweizer Großbank UBS, die großes Potenzial für das in Hannover ansässige Unternehmen sieht.
UBS-Analyst David Lesne hat die Aktie von „Neutral“ auf „Buy“ hochgestuft und das Kursziel von 67 auf 80 Euro angehoben, was einem Kurspotenzial von 27 Prozent entspricht. Lesne argumentiert, dass die geplante Abspaltung des Autozuliefergeschäfts das volle Potenzial der Reifensparte freisetzen würde. Dies wäre ein entscheidender Schritt vorwärts für die Anlagestrategie von Continental.
Der UBS-Analyst sieht den Autozulieferbereich derzeit als Belastung für den Kurs von Continental. Nach der Abspaltung dürfte die Reifensparte von Continental laut Lesne auf 80 bis 120 Euro je Aktie steigen – was im besten Fall eine Verdopplung des aktuellen Kurses bedeuten würde. Das Autozuliefergeschäft könnte dann laut der UBS-Studie zu einem Kurs von 15 bis 25 Euro je Aktie bewertet werden, was einem Unternehmenswert von drei bis fünf Milliarden Euro entspräche.
Auch aus charttechnischer Sicht hat die Aktie von der Analystenempfehlung profitiert: Sie konnte sich weiter von der 20-, 50- und 100-Tage-Linie absetzen und die Bodenbildung vorantreiben. Mit dem jüngsten Kursanstieg nähert sich die Continental-Aktie nun sogar dem GD200 bei 65,91 Euro. Sollte dieser Widerstand überwunden werden, ist das Kursziel der UBS in Sichtweite.
Die Aufspaltung des Unternehmens ergibt Sinn, da die beiden Konzernteile nur wenige Überschneidungen aufweisen. Eine eigenständige Reifensparte dürfte für bessere Renditen sorgen. Anleger warten jedoch ab, bis die 200-Tage-Linie überwunden ist, bevor sie einen Einstieg in die Aktie erwägen.
mit Material von dpa-AFX