Die Commerzbank-Aktie konnte sich nach den Entspannungssignalen im Ukraine-Konflikt gestern wieder stark erholen. Die Woche bleibt aber spannend, denn am morgigen Donnerstag, sollen die Q4-Zahlen präsentiert werden. Es ist die erste Jahresbilanz des neuen CEOs Manfred Knof. DER AKTIONÄR erklärt, was Anleger erwartet.
Als Knof zum 1. Januar 2021 sein Amt antrat, schritt er gleich zur Tat. In das Jahr 2020 wurden noch Aufwendungen für den Umbau gebucht, am Ende schloss man mit einem Horror-Verlust von fast drei Milliarden Euro ab. Morgen werden nun die Zahlen für 2021 erwartet. Trotz zusätzlicher Belastungen – wie zum Beispiel die zusätzlichen Rückstellungen bei der mBank in Millionenhöhe – soll am Ende ein Gewinn stehen.
Gewinn in Q4 trotz hoher Belastungen?
Unter dem Strich rechnet der Konsens im vierten Quartal mit einem Betrag von 81 Millionen Euro, den die Commerzbank netto für sich verbuchen kann. Ob die Geschäfte wieder so gut laufen, dass die zusätzlichen Belastungen ausgeglichen werden konnten, muss sich dann zeigen. Denkbar sind auch Sondereffekte aus der Veräußerung von Beteiligungen beispielsweise über die Tochter CommerzVentures. Die Erträge werden bei 1,90 Milliarden Euro erwartet. Das wäre gegenüber dem Vorjahreszeitraum ein Rückgang.
Starke Leistung
Im Gesamtjahr gehen die Experten von 95 Millionen Euro nach einem Verlust von 2,87 Milliarden Euro 2020 aus. Damit hätte Knof trotz Restrukturierungskosten von etwa zwei Milliarden eine starke Performance abgeliefert. Geholfen haben dürfte dabei auch die Risikovorsorge, die um 70 Prozent auf 523 gesunken sein soll.
2022 könnte Turnaround geschafft sein
Für das neue Jahr prognostizieren die Analysten nun einen Nettogewinn von mehr als 900 Millionen Euro. Das wäre ein großer Erfolg, denn der Umbau soll noch bis 2024 laufen. Interessant für Anleger wird auch der 1. März. Denn dann veranstaltet die Commerzbank einen Kapitalmarkttag und vielleicht gibt es News zu Ausschüttungen für Aktionäre.
Die Commerzbank-Aktie hat Relative Stärke gezeigt und hat sich trotz der hohen Volatilität aufgrund des Ukraine-Konflikts über der Marke von 8-Euro gehalten. Fallen die Zahlen morgen zufriedenstellend aus, könnte das diesjährige Allzeithoch um 9,12 Euro in Angriff genommen werden.
Wer bereits Commerzbank-Aktien hat bleibt an Bord, Mutige können nach den Zahlen über einen Einstieg nachdenken.
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Commerzbank.
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