Bei der Commerzbank steht das Filialnetz auf dem Prüfstand. DER AKTIONÄR berichtete. Zudem könnten bis zu 2.500 Mitarbeiter zusätzlich entlassen werden. Details könnte der Vorstand auf der Strategiesitzung Ende des Monats bekannt geben. Nun hat sich die Gewerkschaft Verdi in die Debatte eingeschaltet.
Dabei sieht Verdi weitere Entlassungen kritisch. Verdi-Gewerkschaftssektretär Stefan Wittmann, der auch im Commerzbank-Aufsichtsrat sitzt, sagte gestern in Berlin: „Personalabbau im Filialbereich der Commerzbank kann derzeit kein Thema sein. Jeder weitere Personalabbau wäre eine Operation am offenen Herzen.“
Es könne durchaus sein, dass die Zahl von 1.000 Filialen auf Dauer nicht zu halten sein werde, so Wittmann. „Viel wichtiger ist für uns aber, dass die Filialen mit ausreichend Personal ausgestattet sind: Lieber weniger Filialen, aber mit ausreichend Personal.“
Die Debatte um die zukünftige Ausrichtung der Commerzbank geht in die heiße Phase. Spätestens Anfang Oktober sollte mehr Klarheit herrschen. Ohne harte Einschnitte wird es nicht gehen. Langfristig orientierte Anleger sollten konkrete Maßnahmen abwarten.
Für Trader ergeben sich jedoch kurzfristig Chancen. Die Aktie hat kürzlich die 50-Tage-Linie bei 5,71 Euro überwunden. Verkündet die EZB heute Abend auf ihrer Sitzung einen Staffelzins für Geschäftsbankeinlagen, sollte der Kurs weiter zulegen können. Es ist wahrscheinlich, dass dann der mittelfristige Abwärtstrend bei 5,83 Euro geknackt wird.