Die Aktien von Banken gehören am eh schon schwachen Donnerstag zu den großen Verlierern. Grund sind Sorgen um Italiens Banken.
Die EU-Kommission will dem erhofften Befreiungsschlag für das italienische Bankensystem nicht mehr im Wege stehen. Allerdings kommt das Bad-Bank-Modell nicht gut an an der Börse. In diese Gesellschaft sollen Banken ihre faulen Kredite auslagern können - also Kredite, bei denen fraglich ist, ob sie überhaupt zurückgezahlt werden. Ziel ist es, die Bankbilanzen zu entlasten und die Kreditvergabe in Italien wieder anzukurbeln.
Die Anleger sehen das Modell offenbar nicht als Befreiungsschlag, sondern als neuer Unruhefaktor. Faule Kredite können von den italienischen Banken nun zwar gegen staatliche Garantien ausgelagert werden, doch diese will sich Italien zu Marktpreisen bezahlen lassen.
Damit ist die EU-Kommission nun grundsätzlich einverstanden, wie sie nach einem Treffen von EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager und der italienische Finanzminister Pier Carlo Padoan mitteilte. Allerdings sind die Details über die Bepreisung der Garantien noch offen.
In den Bilanzen von Italiens Banken haben sich während der dreijährigen Rezession faule Kredite im Volumen von mehr als 200 Milliarden Euro angesammelt. Das bremst die Vergabe neuer Kredite in dem Land.
Schlechtes Sentiment
Die Situation im Bankensektor ist nach wie vor brenzlig, das sieht man an den heftigen Kursverlusten bei Deutscher Bank und Commerzbank. Noch ist kein Boden in Sicht. Die Aktien eignen sich deswegen höchstens für sehr mutige Trader, die auf kurzfristige technische Gegenbewegungen setzen wollen.
(Mit Material von dpa-AFX)