Die Commerzbank hat in einer Ad-hoc-Meldung mitgeteilt, dass im zweiten Quartal des laufenden Jahres unter dem Strich wohl ein Verlust steht. Grund ist der Konzern-Umbau. Für das Gesamtjahr 2017 peilt die Bank aber einen Gewinn an.
Eigentlich ist die Meldung ein Grund zur Freude. Denn der Verlust wird auf eine Personalrückstellung zurückgehen. Die Bank stellt für einen Sozialplan im Rahmen der Entlassung von mehr als 9.600 Stellen 810 Millionen Euro zurück. Damit wird der Mitarbeiterabbau billiger als gedacht, da bisher für die Jahre 2017 und 2018 insgesamt 1,1 Milliarden Euro erwartet wurden.
Operativ lief es von April bis jetzt aber ebenfalls nicht ganz rund. Als Grund nennt die Commerzbank „verhaltene Märkte“. Am 2. August haben Aktionäre Gewissheit: Dann öffnet der Konzern seine Bücher für das zweite Quartal. Neben einem Gewinn für das Gesamtjahr 2017 rechnet CEO Martin Zielke auch mit einer harten Kernkapitalquote, die weiterhin über 12,5 Prozent liegt.
Keine Panik
Nachdem die Commerzbank-Aktie zuerst um mehr als zwei Prozent abrutschte, haben sich die Verluste mittlerweile auf deutlich unter zwei Prozent eingedämmt. Insgesamt ist es positiv zu werten, dass die Rückstellung knapp 300 Millionen Euro geringer als gedacht ausfällt. Da das Geld komplett im laufenden Jahr beiseitegelegt wird, ist auch die Unsicherheit bezüglich des nächsten Jahres raus.
Die Bewertung der Aktie ist weiterhin nicht teuer. Besonders das Kurs-Buchwert-Verhältnis von nur 0,4 ist attraktiv und deutet auf eine Unterbewertung hin. Steigende Zinsen in der Eurozone - nicht zuletzt durch eine mögliche Zinswende der EZB - sollten die Gewinne schon bald wieder ansteigen lassen. Anleger greifen weiter zu und setzen einen Stopp bei 7,00 Euro. Das Kursziel liegt bei 12,50 Euro.