Die Commerzbank-Aktie ist nach einem kurzen Anstieg am Freitag wieder unter die Marke von fünf Euro gerutscht. Da war durchgesickert, dass die Bank in der Zentrale bis zu 2.500 Stellen streichen könnte. Doch die Erholung wurde durch die weitere Verschärfung des Handelsstreites zwischen den USA und China abgewürgt.
Dabei erscheint die fundamentale Bewertung der Commerzbank auf den ersten Blick günstig: Das 2019er KGV beträgt nur sieben. Im nächsten Jahr soll es laut Bloomberg-Schätzungen auf sechs sinken. Die niedrige Kennzahl liegt allerdings weniger an sprudelnden Gewinnen, sondern am rasanten Kursverfall der letzten Monate. Die Gewinne sinken zudem. Somit eignet sich das KGV isoliert nicht als Bewertungsparameter.
Niedriges Kurs-Buchwert-Verhältnis kein Kaufargument
Ein ähnliches Bild ergibt sich beim Blick auf das Kurs-Buchwert-Verhältnis. Mit 0,21 für dieses und das nächste Jahr ist es sehr niedrig. Werte unter eins deuten gemeinhin auf eine Unterbewertung hin und sind vor allem bei Value-Investoren beliebt. Bei Banken gerade in Europa deutet ein niedriges Kurs-Buchwert-Verhältnis hingegen eher auf Risiken in der Bilanz hin und auf die geringere Profitabilität.
Die Commerzbank-Aktie ist nur auf den ersten Blick günstig bewertet. Verstärkte Regulierung, hohe Kosten und die Niedrigzinspolitik fordern ihren Tribut. Zudem wird die sich immer mehr abkühlende Konjunktur zum Problem. Anleger meiden die Aktie.