Die Commerzbank hat bereits im Oktober erste Vorabzahlen zum dritten Quartal veröffentlicht. Das Nettoergebnis stieg um ein knapp ein Drittel auf 294 Millionen Euro. Die Erträge konnten um zwei Prozent auf 2,18 Milliarden Euro zulegen. Trotzdem hat Vorstandschef Martin Zielke die Prognose für 2019 nun gesenkt.
Der Vorstand rechnet jetzt nicht mehr damit, im Vergleich zum Vorjahr leicht höhere Konzernerträge einzufahren. Laut Ausblick nennt die Bank hierfür als Gründe die sich verschärfenden Handelskonflikte und die „weitere Lockerung der Geldpolitik“ der EZB. Zudem rechnet die Commerzbank im vierten Quartal mit einer „deutlich höheren Steuerquote“. Deshalb wird ein rückläufiges Konzernergebnis erwartet.
Obwohl es im Gesamtjahr also zu einem Gewinnrückgang kommen dürfte, sollen die Aktionäre zumindest etwas bei Laune gehalten werden. Denn der Konzern will für 2019 eine Dividende zahlen. Die Ausschüttung soll auf einem ähnlichen Niveau wie im Vorjahr liegen. Damals wurden 20 Cent je Aktie gezahlt.
Die Prognosesenkung zeigt, dass die Commerzbank sich sehr schwer tut, im aktuellen Umfeld Geld zu verdienen. Das höher als erwartet ausgefallene Ergebnis im dritten Quartal liegt zum einen daran, dass das Geldhaus im Vorfeld die Erwartungen wegen des Umbaus gedämpft hatte. Außerdem gab es Einmaleffekte.
Die Eigenkapitalrendite lag im abgelaufenen Quartal miti 4,4 Prozent knapp über dem Mindestziel, das sich die Bank im Rahmen der neuen Strategie gegeben hat. Mittelfristig soll eine Rendite von mehr als vier Prozent erreicht werden. Vielleicht erhöht der Vorstand in Zukunft die Vorgabe, wenn jetzt schon in einem Quartal der Wert erreicht werden konnte. EIne höhere Eigenkapitalrendite wäre langfristig zwingend notwendig, da der internationale Vergleich zeigt, dass Großbanken erst aber einer Schwelle von sechs bis sieben Prozent profitabel arbeiten.
DER AKTIONÄR bliebt bei seiner Einschätzung: Während Trader eine Position eingehen können, sollten konservativere Anleger an der Seitenlinie verharren.