Bei der Commerzbank-Aktie kommt es heute zu Gewinnmitnahmen, nachdem sich der Kurs gestern weiter nach oben arbeitete. Der kurzfristige Ausblick hellt sich aber immer mehr auf. Rückenwind kam gestern nicht nur von den Analysten, sondern auch von der EZB. Scheinbar steht eine Zinswende kurz bevor.
EZB-Präsidentin Christine Lagarde hat sich am Montag erstmals konkreter zum Pfad der bevorstehenden Zinswende geäußert. In einem Blogbeitrag hob sie unter anderem hervor, dass die Notenbank wahrscheinlich im Juli mit der Anhebung der Zinsen beginnen werde. Ende September könnte dann der Minusbereich verlassen werde.
Zinserhöhung schon im Juli
„Ich erwarte, dass die Nettoanleihekäufe im Rahmen des Programms APP sehr früh im dritten Quartal enden“, kündigte die EZB-Chefin an. „Dies würde uns bei unserer Sitzung im Juli eine Zinserhöhung ermöglichen, die unseren Leitlinien entspricht. Basierend auf dem aktuellen Ausblick dürften wir in der Lage sein, bis zum Ende des dritten Quartals aus den Negativzinsen auszusteigen.“
Commerzbank klarer Gewinner
Zuletzt äußerten sich immer mehr EZB-Vertreter zu einer geldpolitischen Straffung noch im Sommer. Das Wort von Lagarde als Chefin der Notenbank hat aber natürlich am meisten Gewicht. Die Commerzbank gilt als eine der zinssensitivisten Institute in der Eurozone, denn sie betreibt fast ausschließlich das traditionelle Kreditgeschäft mit Firmen- und Privatkunden.
Deutsche Bank bleibt bullish
Den Kurs angeschoben hat gestern auch ein positiver Analystenkommentar von der Deutschen Bank. Die Analysten haben das Kursziel für die Aktie der Commerzbank von 10 auf 11 Euro angehoben und die Einstufung auf „Buy“ belassen. Analyst Benjamin Goy erhöhte nach einem „guten ersten Quartal“ des Frankfurter Konkurrenten seine diesjährigen Schätzungen. Für die Jahre 2023 und 2024 stiegen sie um etwa zehn Prozent und für dieses Jahr sogar noch deutlicher, wie er betonte. Treiber dafür seien die viel höher als erwarteten Nettozinserträge.
Das Sentiment hellt sich von der Zinsseite her auf, auch wenn Konjunktursorgen bleiben. Der nächste Widerstand liegt um 7,75 Euro. Ein Ausbruch wäre bullish zu werten und könnte Anschlussgewinne nach sich ziehen. Spekulativ orientierte Anleger können noch zugreifen, Investierte geben kein Stück aus der Hand.
Mit Material von dpa-AFX.
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Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank.
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