Die Börsen machten gestern einen Satz nach oben. Denn die Märkte konnten zum Teil die Sorgen vor einer Rezession abschütteln. Rückenwind – insbesondere für Finanztitel – kam auch von Aussagen der EZB-Präsidentin Christine Lagarde. Davon profitierten vor allem deutsche Bankaktien.
Lagarde hat sich am Montag erstmals konkreter zum Pfad der bevorstehenden Zinswende geäußert. In einem Blogbeitrag hob sie unter anderem hervor, dass die Notenbank wahrscheinlich im Juli mit der Anhebung der Zinsen beginnen werde. Ende September könnte dann der Minusbereich verlassen werde.
„Ich erwarte, dass die Nettoanleihekäufe im Rahmen des Programms APP sehr früh im dritten Quartal enden“, kündigte die EZB-Chefin an. „Dies würde uns bei unserer Sitzung im Juli eine Zinserhöhung ermöglichen, die unseren Leitlinien entspricht. Basierend auf dem aktuellen Ausblick dürften wir in der Lage sein, bis zum Ende des dritten Quartals aus den Negativzinsen auszusteigen.“
Kein Wunder, dass die Papiere von der Deutschen Bank zu den Gewinnern am Markt zählten. Die Aktie konnte den Handel mit zweistelligen Kursen verlassen – die Marke von 10,00 Euro wurde also erneut geknackt. Wichtig wäre es nun, dass auch die bei 10,16 Euro überwundene 100-Tage-Linie hält. Dann steht kurzfristig höheren Kursen aus charttechnischer Sicht nichts im Wege.
Die Aktie ist mit einem KGV von 6 relativ günstig bewertet. Zuletzt lasteten Konjunktursorgen auf der Branche. Aber steigende Zinsen könnten vorerst für höhere Kurse sprechen. Interessierte können nun zugreifen, der Stopp verbleibt bei 8,10 Euro.