Die jährliche Hauptversammlung der Commerzbank wird wie geplant im Mai stattfinden – und doch wird dabei alles anders sein als sonst: Erstmals in der Geschichte des Instituts wird das Aktionärstreffen virtuell, ohne physische Präsenz der Aktionäre, abgehalten. Das liegt – wie sollte es anders sein – am Coronavirus.
Wie die Commerzbank am Donnerstagnachmittag mitteilte, wird die diesjährige Hauptversammlung auf Basis der Ende März beschlossenen Gesetzesänderung im Zuge der Corona-Virus-Pandemie als virtuelle Veranstaltung ohne physische Präsenz der Aktionäre oder ihrer Bevollmächtigten abgehalten. Statt wie ursprünglich geplant am 7. Mai im Wiesbadener RheinMain CongressCenter wird sie am Mittwoch, den 13. Mai ab 12 Uhr live im Internet stattfinden.
Das müssen Aktionäre beachten
Für die Aktionäre ist das nicht nur neu und ungewohnt – es gibt auch einiges zu beachten: So informiert die Commerzbank in ihrer Mitteilung, dass das Stimmrecht ausschließlich per Briefwahl oder durch Vollmachtserteilung an die Stimmrechtsvertreter der Gesellschaft ausgeübt werden kann.
Aktionäre, die an der virtuellen Hauptversammlung teilnehmen wollen, müssen sich demnach spätestens bis zum 6. Mai 2020 angemeldet haben. Den erforderlichen Zugangscode für die Online-Veranstaltung erhalten sie mit der Anmeldebestätigung.
Fragen können bis spätestens 10. Mai 2020 um 24 Uhr über ein elektronisches System eingereicht werden. Während der Hauptversammlung können dann keine weiteren Fragen mehr gestellt werden.
Neue Aufsichtsräte, neue Vorstandsvergütung, keine Dividende...
Auf der Tagesordnung des Aktionärstreffens steht in diesem Jahr durchaus streitbare Punkte wie die Billigung des Vorstandsvergütungssystems oder die Neuwahl zweier Aufsichtsratsmitglieder. Zudem werden Vorstand und Aufsichtsrat – wie angekündigt – vorschlagen, den im Jahresabschluss ausgewiesenen Bilanzgewinn des Geschäftsjahres 2019 von rund 188 Millionen Euro vollständig in die anderen Gewinnrücklagen einzustellen.
Damit entspricht das Commerzbank-Management den Empfehlungen von Europäischer Zentralbank (EZB) und BaFin. Für die Aktionäre bedeutet das im Klartext allerdings: keine Dividende (DER AKTIONÄR berichtete). Hitzige Diskussionen darüber dürften der Commerzbank mangels physisch anwesender Anteilseigner allerdings erspart bleiben.
Alle Details, Fristen und Tagesordnungspunkte der virtuellen Commerzbank-Hauptversammlung finden Anleger in der Einladung zu der Veranstaltung.
Nach den heftigen Verlusten am gestrigen Mittwoch setzt die Commerzbank-Aktie ihre Talfahrt auch am Donnerstagnachmittag fort. Mit einem Minus von rund zwei Prozent rutscht sie dabei zeitweise erneut unter die 3-Euro-Marke.
Nach Einschätzung des AKTIONÄR ist auf dem aktuellen Niveau allerdings (zu) viel Negatives eingepreist und die Aktie reif für ein Comeback. Mehr dazu lesen Sie in der aktuellen Ausgabe (17/2020).
Hinweis auf Interessenkonflikte gemäß §34b WpHG: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Commerzbank.
Hinweis nach §34 WPHG zur Begründung möglicher Interessenkonflikte: Aktien oder Derivate, die in diesem Artikel besprochen / genannt werden, befinden sich im "AKTIONÄR Depot" von DER AKTIONÄR.