Die Commerzbank egalisiert am Freitag einen beachtlichen Teil der zuletzt erlittenen Verluste. Am Nachmittag gewinnt die Aktie neun Prozent auf 8,11 Euro. Damit hat der Titel nicht nur die 8-Euro-Marke zurückerobert, sondern notiert weiterhin oberhalb des GD50. Das Verlaufshoch ist trotzdem ein gutes Stück entfernt.
Das Hoch hatte die Commerzbank-Aktie am 21. Februar bei 9,51 Euro erreicht. Die Aussicht auf steigende Zinsen hatten dem europäischen Sektor mächtig Auftrieb gegeben.
Doch mit dem Krieg in der Ukraine hat derMarkt Zweifel an einer zeitnahen Zinswende bekommen. Die Invasion führt zu Sanktionen und Gegensanktionen, was bedeutet, dass die Energiepreise weiter steigen könnten. Das würde zu mehr Inflation führen und die Wirtschaft merklich belasten.
Hebt die EZB parallel noch die Zinsen an, droht die Konjunktur komplett abgewürgt zu werden. Im schlimmsten Fall droht eine Stagflation, die toxische Mischung aus Geldentwertung und schwacher Wirtschaftsentwicklung.
Indes dürfte die Commerzbank die Russland-Sorge des Marktes zerstreut haben. „Wir haben uns auf verschiedene Szenarien vorbereitet und Notfallpläne entwickelt“, so ein Unternehmenssprecher. „Wir haben unser Engagement in Russland in den vergangenen Jahren erheblich verringert, und unsere Risiken sind unter Kontrolle.“
Trotz des Dips liegt die Commerzbank-Aktie seit der Empfehlung des AKTIONÄR im Oktober 2020 80 Prozent im Plus. Investierte Anleger bleiben dabei und setzen den Stoppkurs bei 6,60 Euro.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Commerzbank.
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