Die französische Großbank Société Générale hat kein Interesse an der als Übernahmekandidat gehandelten Commerzbank. "Der deutsche Markt für Privatkunden ist wenig profitabel. Wir sind nicht daran interessiert, unserem Geschäft nur Größe ohne ausreichende Synergien hinzuzufügen", sagte Vorstandschef Frédéric Oudéa der "Wirtschaftswoche". Die Priorität liege auf organischem Wachstum. In Deutschland sei die Bank stark in Bereichen wie Leasing, Handelsfinanzierung und Investmentbanking, in die man weiter investieren wolle.
Société-Chef sieht sich gut aufgestellt
Keine Probleme sieht Oudéa für seine Bank mit dem Stresstest der EZB. Den Test sollten Banken bestehen, wenn sie bei der Kernkapitalquote nicht unter 5,5 Prozent fallen. "Ich kann mir kein Szenario vorstellen, das uns an die Nähe dieser Schwelle befördern könnte", sagte Oudéa. In der Bilanzprüfung und dem anschließenden Stresstest sehe er keine Gefahr, sondern eine Chance. "Wenn der Test zeigt, dass die Institute in guter Form sind, können wir sieben Jahre nach dem Ausbruch das Kapitel Bankenkrise schließen und uns auf Wachstum konzentrieren", sagte er dem Blatt.
Investiert bleiben
Auch wenn die Aktie der Commerzbank bei der Société Générale derzeit nicht so hoch im Kurs steht, bei den Anlegern ist enorm beliebt. Zuletzt gelang der charttechnische Ausbruch nach oben. Das Papier ist mittlerweile allerdings nicht mehr günstig, das starke Momentum könnte die Commerzbank-Aktie aber dennoch in den kommenden Wochen in Richtung der 16-Euro-Marke führen. Anleger bleiben mit einem Stopp bei zwölf Euro weiter investiert.
(Mit Material von dpa-AFX)