In den USA wurde es zuletzt deutlich ungemütlicher für Kryptofirmen, gegen den Branchenriesen Coinbase läuft auf Betreiben der US-Börsenaufsicht SEC sogar ein Verfahren. Vor diesem Hintergrund versucht der Kryptobörsenbetreiber, das internationale Geschäft auszubauen – und konnte dabei nun weitere Fortschritte vermelden.
Laut einem Bericht von CNBC hat das Unternehmen von der kanadischen Aufsichtsbehörde CSA die erforderliche Lizenz erhalten, um dort den Handel mit Krypto-Assets anbieten zu dürfen. Coinbase ist damit nach eigenen Angaben das erste ausländische Unternehmen, dass nach der Verschärfung der Gesetze im Vorjahr eine solche „eingeschränkte Händlerregistrierung“ (restricted dealer registration) in Kanada bekommen hat.
Die Genehmigung bedeutet, dass Coinbase nun die strengen Anforderungen der kanadischen Regulierungsbehörden für den Handel mit Krypto-Vermögenswerten erfüllt und legal in dem Land tätig sein kann. „Wir haben im vergangenen Jahr sorgfältig mit unseren Regulierungsbehörden zusammengearbeitet, um eine konforme Plattform in Kanada aufzubauen“, so Lucas Matheson, der das Kanada-Geschäft von Coinbase verantwortet.
Das regulatorische Umfeld im Nachbarland sei für Krypto-Plattformen entgegenkommender als in den USA, so der Manager weiter. Zudem seien die Marktchancen dort beträchtlich, denn die Bevölkerung sei hoch gebildet, technologiebegeistert und verstehe digitale Vermögenswerte.
„Die Registrierung in Kanada macht uns zur ersten internationalen und größten Krypto-Börse, die in Kanada registriert ist. Damit sind wir sehr gut positioniert, um Millionen von Kanadiern den Zugang zur digitalen Wirtschaft zu erleichtern“, so Matheson gegenüber CNBC.
Während Coinbase im heimischen US-Markt zuletzt einen Rückschlag im Rechtsstreit mit der SEC einstecken musste und sich dort nun auf einen langen, teuren Prozess einstellen muss, läuft der Ausbau des internationalen Geschäfts deutlich besser. Die Lizenz in Kanada ist dabei ein weiterer wichtiger Schritt, nachdem das Unternehmen bereits im Vorjahr einen zweiten Hauptsitz in Irland eröffnet hatte, um von der europäischen MiCA-Verordnung zur Regulierung digitaler Vermögenswerte profitieren zu können.
Die Aktie legt daraufhin am Donnerstag rund 2,5 Prozent zu. Zusätzlichen Rückenwind liefern dabei positive Vorgaben vom Kryptomarkt sowie ein positiver Analystenkommentar der Investmentbank Oppenheimer, die ihre Kaufempfehlung für die Aktie bestätigt und das Kursziel von 200 auf 276 Dollar erhöht hat.
DER AKTIONÄR taut Coinbase ebenfalls eine Fortsetzung der dynamischen Aufwärtsbewegung zu und bestätigt die spekulative Kaufempfehlung. Anleger sollten sich zumindest kurzfristig allerdings auf anhaltend hohe Volatilität gefasst machen.