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Während Sorgen vor einer Rezession in den USA auch am Freitag für teils heftige Kursverluste am US-Aktienmarkt sorgen, gelingt der Aktie des Kryptobörsenbetreibers Coinbase am Nachmittag zeitweise sogar ein kleines Plus. Grund dafür sind die erfreulich ausgefallenen Quartalszahlen, zu denen es nun auch die ersten Analystenkommentare gibt.
Während der Gewinn im zweiten Quartal wegen einer Abschreibung auf die größtenteils nicht realisierten Verluste im Krypto-Portfolio von Coinbase geringer ausgefallen ist als erwartet, konnte der Kryptobörsenbetreiber die Erwartungen beim Umsatz übertreffen. Zudem zeigt die Zwischenbilanz weitere Fortschritte bei der Diversifizierung der Erlöse (DER AKTIONÄR berichtete).
Letztere hebt Canaccord-Analyst Joseph Vafi in seinem Kommentar zu den Quartalszahlen heraus und verweist dabei auf die positive Entwicklung bei den Abo- und Serviceerlösen. Zudem sieht er positive Entwicklung beim firmeneigenen Blockchain-Protokoll namens Base, das zuletzt mit steigenden Transaktionen und einer Partnerschaft mit dem Zahlungsdienstleister Stripe aufwarten konnte.
Mit Blick auf das zweite Halbjahr dürfte Coinbase die strategische Positionierung weiter vorantreiben, was jedoch mit steigenden Marketingausgaben einhergehen könnte, so der Analyst. Seine Kaufempfehlung hat er nach Zahlen bestätigt.
Auch für die Experten der Investmentbank Oppenheimer haben ihre „Overweight“-Rating nach den Zahlen bestätigt. „Wir glauben, dass Coinbase die Formel gefunden hat, um trotz der Ertragsschwankungen profitabel zu bleiben und ein haushoher Marktführer in diesem Bereich zu werden“, zitiert CNBC aus der Studie vom Freitag.
Trevor Williams von Jefferies attestiert der Kryptofirma ebenfalls eine starke Umsatzentwicklung, bei der die Stärke im Abo- und Servicegeschäft den Durchhänger im Handelsgeschäft mehr als ausgeglichen hat. Insgesamt sei der Tenor überraschend optimistisch, was das Potenzial für regulatorische Klarheit in den USA und deren Bedeutung für das gesamte Ökosystem angeht.
Die vom Unternehmen veröffentlichten Trends für das laufende zweite Quartal deuteten allerdings auf einen weiteren Rückgang des Handelsvolumens hin und auch bei den Abo- und Serviceerlöse rechnet Williams im Vergleich zum starken Vorquartal mit einem Rückgang. Folglich hält er an seiner Halteempfehlung fest, hat aber immerhin das Kursziel von 215 auf 245 Dollar erhöht und signalisiert damit nun wieder 15 Prozent Luft nach oben.
Unterstützt von den positiven Zahlen trotzt die Aktie von Coinbase dem schwachen Gesamtmarkt am Freitag und hat zum Handelsstart an der Wall Street sogar mehr als ein Prozent zugelegt. Inzwischen muss aber auch sie der trüben Stimmung am Markt Tribut zollen. Mit einem Minus von 0,2 Prozent schlägt sie sich dabei aber immer noch deutlich besser als etwa der marktbreite US-Leitindex S&P 500, der zur Stunde 2,4 Prozent nachgibt.
Coinbase ist dabei stark positioniert, um mittel- bis langfristig von einer Fortsetzung der Rally bei Bitcoin und Co zu profitieren und bleibt für den AKTIONÄR ein Basisinvestment im Kryptosektor.
