Weitere Handelsrestriktionen der USA gegen China haben am Dienstag Aktien aus der Chipbranche teils stark belastet. Allerdings betreffen die neuen Regeln zunächst erst einmal nur den US-Chipkonzern Nvidia. Dessen Papiere verzeichneten am Dienstagnachmittag zwischenzeitlich einen Verlust von mehr als fünf Prozent.
Die USA schränken den Verkauf von Chips ein, die Nvidia speziell für den chinesischen Markt entwickelt hat. Dies ist Teil einer umfassenden Aktualisierung der Exportbeschränkungen, mit denen China der Zugang zu hochentwickelter Halbleitertechnologie verwehrt werden soll.
Wie ein hochrangiger US-Beamter sagte, werden die strengeren Kontrollen auf die A800- und H800-Chips von Nvidia abzielen, die das US-Unternehmen für den Export in das asiatische Land entwickelt hat, nachdem die Regierung unter Präsident Joe Biden im Oktober letzten Jahres die ersten Beschränkungen eingeführt hatte. Diese sollen verhindern, dass China Zugang zu Spitzentechnologie mit militärischem Nutzen erhält. Dazu zählen auch die nun veröffentlichten aktualisierten Regeln.
Der Boom rund um Künstliche Intelligenz hat das Geschäft von Nvidia jüngst explosiv wachsen lassen. Chips und Software des Unternehmens eignen sich besonders gut für Anwendungen auf deren Basis. Unter anderem kommen sie beim Anlernen von Programmen wie dem Chatbot ChatGPT zum Einsatz. Das treibt die Nachfrage nach der Technik schon seit Monaten hoch.
Auch die Aktien anderer Chiphersteller litten unter den jüngsten News. So büßte Intel als Schlusslicht im US-Leitindex Dow Jones Industrial rund zwei Prozent ein. Für die Anteile des Wettbewerbers AMD ging es um rund ein Prozent nach unten.
Die Nvidia-Führung wird sich wahrscheinlich bald zu den verschärften Handelsbeschränkungen äußern. Für alle drei laufenden AKTIONÄR-Empfehlungen gilt es nun, die Einschätzungen des Nvidia-Managements abzuwarten und sich für Gewinnmitnahmen bereit zu halten.
(mit Material von dpa-AFX)
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