Der chinesische Markt für Elektroautos ist hart umkämpft. Vor allem immer mehr einheimische Hersteller drängen auf den Markt. Mercedes senkt jetzt die Preise bei einigen Modellen und löst damit an der Börse ein kleineres Beben aus. Die deutschen Autobauer verlieren am Mittwoch teilweise sechs Prozent.
Mercedes reduzierte die Preise für die Top-Modelle EQE und EQS. Vor allem beim elektrischen Pendant zur S-Klasse lassen die Stuttgarter die Preise purzeln. Die Luxus-Limousine verkauft Mercedes nun für 956.000 Yuan (130.000 Euro) und damit rund 32.000 Euro günstiger als zuvor. Kunden, die diese Modelle erst kürzlich gekauft haben, wird ein Preisnachlass gewährt. Die Margen der batterieelektrischen Top-Modelle in China würden laut Mercedes aber auf einem gesunden Niveau bleiben.
Der Autobauer reagiert damit auf die zuletzt enttäuschenden Verkaufszahlen in China. Bloomberg berichtet unter Berufung auf informierte Kreise, dass der EQS zeitweise nur auf 100 Verkäufe pro Monat kam.
Branchenexperten hatten auch allgemein bereits vor einem ungünstigeren Umfeld für Verkaufspreise der Autobauer gewarnt: Die bisherige Situation eines knappen Angebots bei hoher Nachfrage könnte sich angesichts der konjunkturellen Eintrübung umdrehen. Aus diesem Grund senkte auch Tesla bereits im Oktober die Preise einiger Modelle.
Der Schritt von Mercedes bringt am Mittwoch die deutschen Automobilwerte unter Druck. Er zeigt wie schwierig die Lage im wichtigen Markt China derzeit ist. Die Mercedes-Aktie notiert mit rund sechs Prozent im Minus. Auch Volkswagen und BMW verlieren mit einem Minus von rund vier Prozent deutlich. Die Aussichten für die Autobranche verdüstern sich zunehmend. DER AKTIONÄR favorisiert in diesem Sektor die Porsche AG, die sich auch am Mittwoch stabil präsentiert.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Mercedes-Benz, Volkswagen Vz., Porsche AG