Verheerende Bilanz: Seit Februar haben chinesische Aktien 1 Billion Dollar an Börsenwert verloren. Ein Ende der Talfahrt ist nicht in Sicht, im Gegenteil. Einem Medienbericht zufolge spekuliert die Wall Street bereits auf weitere Zwangsmaßnahmen Pekings und mögliche Kapitalverkehrskontrollen.
Chinas staatliche Regulierungsbehörden sorgen mit Knallhart-Auflagen seit Tagen für Aufruhr an den Aktienmärkten und massiv einbrechende Kurse. Der erzwungene Umbau des Bildungssystems etwa kostete die Branche allein seit Freitag einen zweistelligen Milliardenbetrag an Marktkapitalisierung.
Seit dem Wochenauftakt ist der Ausverkauf von Aktien wie Tal Education und New Oriental Education auf Big Player wie Alibaba, Tencent und JD.com übergesprungen und hat auch hier tiefe Spuren hinterlassen. Die Angst der Investoren: Das Regime in Peking wird ihrer Regulierungswut freien Lauf lassen.
In Hongkong brach der Tech-Index am Dienstagmorgen um 10 Prozent ein.
Wie Bloomberg nun berichtet, machen Gerüchte die Runde, US-Fondsgesellschaften kippten ihre Bestände an China-Tech ebenfalls in den Markt (womit sie den Verkaufsdruck zusätzlich erhöhen).
Die Angst vor Verlusten scheint nicht die einzige Angst zu sein. Bloomberg schreibt auch, es werde über mögliche Kapitalverkehrskontrollen seitens der US-Administration spekuliert. Entspricht dies der Wahrheit, könnte es US-Firmen zukünftig verboten sein, direkt oder indirekt in Hongkong und Festlandchina zu investieren.
Der perfekte Sturm: Die Kombination aus staatlicher Regulierung und Spekulation sorgt für ein Stimmungstief für chinesische Tech-Aktien und selbst eine Stabiliserung scheint derzeit unwahrscheinlich. Dass die Handelsbeziehungen Chinas mit den USA ebenfalls einen Tiefpunkt erreicht haben, macht die Sache nicht besser. Die kurzfristigen Aussichten bleiben trübe.