Unfassbar: Seit Anfang Oktober hat Celgene 35 Milliarden Dollar an Börsenbewertung verloren. Die Gründe für den Absturz sind vielseitig. Zum einen haben sich alle großen Biotech-Firmen im Rahmen der Berichtssaison nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Auf der anderen Seite hat Celgene mit dem Flop bei Mongersen und dem gekappten Ausblick für das Jahr 2020 sowohl Anleger als auch Analysten kalt erwischt.
Die große Frage nach dem Absturz ist, ob dieses Paket an negativen Nachrichten 35 Milliarden Dollar Wert ist. Die Schweizer Großbank UBS hat zwar das Kursziel deutlich von 146 Dollar auf 120 Dollar reduziert. Für die Experten ist der Kursrücksetzer allerdings eine Kaufgelegenheit. Die UBS verweist auf das anhaltende Wachstum bei Celgene, welches jedoch aufgrund des Kursrücksetzers mit niedrigeren Erwartungen einhergeht.
Auch die Experten der Credit Suisse haben Celgene nach dem erschreckenden Ausblick erneut unter die Lupe genommen. Die Bank reduzierte den Zielkurs von 145 Dollar auf 128 Dollar, unverändert lautet das Votum "Buy". Celgene sei nun überverkauft, entsprechend der neuen Prognose haben die Analysten ihre Zahlenreihen nach unten geschraubt und die Studie angepasst.
Beruhigung abwarten
Die AKTIONÄR-Empfehlung wurde in Folge des Kurssturzes bei 86 Euro ausgestoppt. Neueinsteiger sollten in jedem Fall eine Kursberuhigung und klare Kaufsignale abwarten. Denn Celgene hat enormes Vertrauen bei den Anlegern verspielt. Dies nachhaltig zurückzugewinnen, wird viel Zeit beanspruchen.