Mit gleich zwei größeren Akquisitionen hat Celgene vor Kurzem die eigene Pipeline gestärkt. Doch der Übernahmehunger der Biotech-Firma ist keineswegs gestillt: Wie der Finanzvorstand im Rahmen der Pressekonferenz zu den Jahreszahlen 2017 bekannt gab, ist Celgene nach wie vor auf Brautschau. Zum erweiterten Favoritenkreis zählt für den AKTIONÄR der Krebs-Spezialist Agios. Nicht nur, weil Celgene ein Partner der Biotech-Schmiede ist, sondern auch aufgrund der exzellenten Pipeline und dem bereits zugelassenem Produkt Idhifa gegen akute myeloische Leukämie (AML). In diesem Jahr dürften die Umsätze nach der erfolgreichen Produkteinführung im dritten Quartal 2017 spürbar anziehen und die Kassen von Agios kräftig klingeln lassen.
Hoffnungen ruhen auf Kombi-Studien
Mit Spannung wird in diesem Jahr die Entwicklung von Ivosidenib verfolgt. Das Objekt der Begierde: Kombi-Studien des Agios-Mittels mit Vidaza von Celgene. Gelingt es hier, signifikante Verbesserungen im Vergleich zur Standardbehandlung von AML zu erzielen, winken satte Kursaufschläge bei Agios. Ebenfalls interessant: Mit der Übernahme von Impact Biomedicines hat Celgene nun Zugriff auf den Jakinase-Inhibitor Fedratinib. Eine neue Kombination mit Agios-Präparaten erscheint sinnvoll und dürfte neuen Wert beim Biotech-Unternehmen schaffen.
Im Vergleich zu anderen vielversprechenden Onkologie-Spezialisten ist die Agios-Aktie von den Höchstständen aus dem Jahr 2015 noch weit entfernt. Spekulative Anleger greifen zu und legen sich eine kleine Position ins Depot. Der Krebsspezialist ist mit einer Gewichtung von 4,2 Prozent die elftgrößte Beteiligung im Portfolio von BB Biotech, dem Basisinvestment im Biotech-Sektor.
Hinweis: Dieser Artikel erschien bereits teilweise in der Titelstory der AKTIONÄR-Ausgabe 06/2018. Welche anderen Biotech-Firmen Sie 2018 auf der Rechnung haben sollten, erfahren Sie hier.