Der US-Pharmakonzern Bristol-Myers Squibb (BMS) erhält bei der wackeligen Milliardenübernahme des Biopharmaspezialisten Celgene Schützenhilfe von Aktionärsberatern. Zuletzt war hatte der Widerstand gegen den 74 Milliarden Dollar, umgerechnet rund 65,8 Milliarden Euro, schweren Deal deutlich zugenommen. Nach dem zweitgrößten Aktionär Wellington Management, der sich an den seiner Meinung nach zu teuren Bedingungen stört, hatte sich in der vergangenen Woche auch der aktivistische Investor Starboard Value gegen den Zukauf gestellt. Nun springen die einflussreichen Aktionärsberater Institutional Shareholder Services (ISS) und Glass Lewis dem BMS-Management bei seinen Plänen zur Seite.
Quelle: BMS
Die strategischen Gründe für das Vorhaben seien solide, weil sich die Geschäfte der beiden Firmen ergänzten, teilte ISS am Freitag mit. Zudem könne sich Bristol-Myers Squibb damit etwas unabhängiger von seinem Kassenschlager, dem Krebsmittel Opdivo, machen. BMS plant mit dem Kauf von Celgene die größte Übernahme in der US-Pharmaindustrie. Mit der Akquisition will BMS seine Position im lukrativen Geschäft mit Krebsimmuntherapien stärken.
Wellington besitzt rund acht Prozent an BMS. Das Votum des Großaktionärs hatte die Aktie von Celgene deutlich unter Druck gebracht, weil Anleger am Markt ein Scheitern des Deals in Betracht zogen. Am Freitag legte das Papier in New York nach den Äußerungen von ISS um 7,5 Prozent zu. Die Anteilseigner von Bristol-Myers stimmen am 12. April über den Deal ab.
Beim Übernahmespiel um Celgene würde DER AKTIONÄR nun nicht mehr mitmachen. Anleger, die der Empfehlung des AKTIONÄR gefolgt sind, mit einem Zertifikat in den VIRICA-Index zu investieren, können sich jedoch freuen. Dieser besteht aus den Aktien von Vertex, Ionis, Regeneron, Incyte, Celgene und Amgen. Der Index hat zuletzt ein neues Rekordhoch bei 104,95 Euro erreicht. Sollte es tatsächlich zur Übernahme von Celgene kommen, würde das Papier zwar aus dem Index fallen, die restlichen Werte haben jedoch einiges zu bieten. Auch für Neueinsteiger ist ein Kauf des Mini-Future mit der WKN MF20A8 von Morgan Stanley auf den VIRICA noch immer hochinteressant.
(Mit Material von dpa-AFX)
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