Eine der größten Biotech-Enttäuschungen der letzten Monate ist zweifelsohne Celgene. Ausgehend vom Rekordhoch bei 147,17 Dollar hat die Aktie in der Spitze 50 Prozent an Wert eingebüßt und damit über 53 Milliarden Dollar an Marktkapitalisierung verloren. Das Chartbild hat sich in den letzten Wochen trotz erfreulicher Quartalszahlen weiter dramatisch eingetrübt – die nächsten Unterstützungen aus den Jahren 2013 und 2014 müssen nun dem Druck der Bären standhalten.
In dieser Handelswoche hat die Celgene-Aktie bei 74,13 Dollar ein neues Mehrjahrestief markiert. Allerdings befindet sich im Bereich von 74 Dollar eine wichtige horizontale Unterstützung. Fällt diese Marke, rückt das Jahrestief aus dem Jahr 2014 bei 66,85 Dollar, die vermeintlich "letzte Bastion" vor einem weiteren massiven Abverkauf, in den Fokus. Durchbricht das angeschlagene Papier diese Chartmarke droht die Schließung einer Kurslücke (Gap) bei 62,64 Dollar aus dem Jahr 2013.
Fundamental günstig
Bei aller Charttechnik und fehlenden Impulsen: Das Kurs-Gewinn-Verhältnis von Celgene beträgt günstige 9 bei Wachstumsraten von 20 Prozent. DER AKTIONÄR bleibt optimistisch, dass der Biotech-Titel auf lange Sicht wieder in die Spur findet. Kurzfristig dürfte die Aktie eine charttechnische Gegenbewegung in den Bereich von 80 bis 85 Dollar starten. Wer mit einem langfristgen Einstieg liebäugelt, sollte eine Bodenbildung abwarten. Wer bereits investiert ist, hält an den Papieren mit einem Stopp bei 59 Euro fest.