Der Kurs der Gaming-Aktie hangelt sich seit Dezember an der polnischen Heimatbörse an der 50-Tage-Linie entlang. Diese Tendenz setzt sich mit dem heutigen Minus fort. Gar nicht schlecht nach dem starken Anstieg zuvor. Zudem hatte sich bereits zu Jahresbeginn ein Belastungsfaktor praktisch in Luft aufgelöst.
Bereits zum Jahresauftakt hatte ein US-Gericht einen Vergleich zwischen CD Projekt und Investoren, die nach dem „Cyberpunkt“-Desaster geklagt hatten, genehmigt. Die Sammelklage-Angelegenheit wurde mit 1,85 Millionen Dollar beigelegt. Ziemlich günstig – zumal auch Anwaltshonorare in der Summe inkludiert sind. Trotzdem überwiegt auf Analysten-Seite bezüglich CD Projekt noch immer die Skepsis.
Elf Analysten raten derzeit laut Bloomberg zum Verkauf, sieben zum „Halten“, nur fünf wagen eine Kaufempfehlung. Das Analystenhaus Jefferies hatte CD Projekt allerdings Ende Januar von „Verkaufen“ mit Kursziel 75 Zloty auf „Kaufen“ mit Kursziel 156 Zloty (etwa 32,60 Euro) aufgestuft. Diese positive Einschätzung basiert vor allem auf der Annahme, dass mit der kommenden „Cyberpunk“-Erweiterung „Phantom Liberty“ auch die Nachfrage nach dem Basisspiel „Cyberpunk 2077“ wieder anziehen wird. Ein genaues Veröffentlichungsdatum gibt es noch nicht. Bislang ist lediglich bekannt, dass das Spiel im laufenden Jahr erscheinen soll.
Während Jefferies zum Kauf der Aktie rät, hat Point72, der Hedgefonds von Steven Cohen, Ende Januar seine Short-Position bei CD Projekt um 7,6 Prozent auf 1,42 Millionen Aktien ausgeweitet. Das entspricht 1,4 Prozent aller CD-Projekt-Aktien. Es ist die größte Einzel-Short-Position bei CD Projekt. Insgesamt waren Ende Januar fast fünf Prozent der Aktien leerverkauft.
Die Aktie ist seit Empfehlung in AKTIONÄR-Ausgabe 42/22 gut 20 Prozent im Plus. Ein Überschreiten des Widerstands könnte Eindeckungen bei Leerverkäufern und damit eine Kursbeschleunigung auslösen. Derzeit besteht jedoch kein akuter Handlungsbedarf.