Royal Caribbean hat für das zweite Quartal Zahlen vorgelegt, die den Anlegern nicht gefallen dürften. So hat der Anbieter von Kreuzfahrten sowohl bei den Umsätzen als auch beim Ergebnis die Markterwartungen verfehlt. Auch das gestiegene Buchungsvolumen vermag die Enttäuschung nicht zu kompensieren. Folge: Der gesamte Sektor steht unter Druck.
Konkret verbucht der US-Kreuzfahrt-Spezialist im ersten Jahresviertel einen Verlust von 1,2 Milliarden Dollar beziehungsweise 4,57 Dollar pro Aktie. Analysten hatten mit einem Minus von lediglich 4,46 Dollar je Aktie gerechnet.
Auch beim Umsatz wurden die Schätzungen der Experten nicht erfüllt. Während die Experten 1,15 Milliarden Dollar auf ihren Zetteln stehen hatten, verzeichnete Royal Caribbean Erlöse von 1,06 Milliarden Dollar.
Immerhin zieht die Nachfrage nach Kreuzfahrten weiter an. "Seit Anfang März hat das Buchungsvolumen das Rekord-Niveau von 2019 übertroffen und wir sind optimistisch, dass 2022 ein starkes Übergangsjahr sein wird, in dem wir in der zweiten Jahreshälfte zum vollen Betrieb und zur Rentabilität zurückkehren", sagte Unternehmens-Boss Jason Liberty.
Das Zahlenwerk drückt allerdings auf die Kurse der Kreuzfahrt-Werte: Während Royal Caribbean 2,2 Prozent verliert, büßt der Branchenprimus Carnival sogar 2,8 Prozent ein. Auch die Nummer drei im Bunde, Norwegian Cruise, steht mit rund zwei Prozent im Minus.
Die Zahlen sorgen natürlich für Verunsicherung. Dennoch sind die steigenden Buchungszahlen sowohl bei Royal Caribbean als auch Carnival echte Mutmacher. Letzterer verzeichnete Anfang April die stärkste Buchungswoche seiner Firmengeschichte (DER AKTIONÄR berichtete). DER AKTIONÄR rät den Anlegern daher bei seiner Empfehlung Carnival auf jeden Fall an Bord zu bleiben. Stopp-Kurs: 11,50 Euro.