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Carnival: Dieses Problem ist nicht kurzfristig lösbar

Carnival: Dieses Problem ist nicht kurzfristig lösbar
Foto: Joel Carillet/iStock
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Carsten Kaletta 08.04.2024 Carsten Kaletta

Das Geschäft mit den Kreuzfahrten boomt. Das belegen sowohl Verbandsprognosen als auch entsprechende, positive Aussagen der Reedereien (DER AKTIONÄR berichtete). Auch Carnival erfreute zuletzt mit starken Zahlen und einem erhöhten Ausblick. Dennoch ist beim amerikanischen Marktführer noch lange nicht alles Gold, was glänzt. 

Klar, die Nettoverschuldung, die sich während der Pandemie von zehn Milliarden (2019) auf rund 29,5 Milliarden Dollar (2023) nahezu verdreifacht hat, ist nach wie vor ein echtes Problem für Carnival. Zur Einordnung: Die Zinszahlungen für 2023 lagen bei brutalen 2,1 Milliarden Dollar. Im ersten Quartal des neuen Geschäftsjahres 2023/24 lag diese Kennziffer bei 471 Millionen Dollar – immerhin etwas weniger als die 539 Millionen Dollar, die im Vorjahr auf der Sollseite standen. 

Der daraus resultierende Druck zeigt sich auch in der nach wie vor vorsichtigen Auftragsvergabe für neue Schiffe. Nachdem Carnival im Februar das erste Schiff seit fünf Jahren bestellt hat, orderte das US-Unternehmen jüngst erneut ein mit Flüssig-Gas (LNG) betriebenes Gefährt für den US-Markt. Es wird das vierte dieser Art sein. Die beiden Schiffe werden 2027 und 2028 ausgeliefert.

Überdies kündigte Carnival-Boss Josh Weinstein an, dass man ab 2027 jährlich ein oder zwei neue Schiffe in Betrieb nehmen will. Allerdings wird man damit nicht zwingend die Kapazitäten erweitern, der Ersatz älterer Schiffe bleibe genauso ein Thema. In der Pandemie hatte die Gruppe eine Reihe älterer Luxus-Dampfer aus der Flotte genommen, da die neuen Schiffe wirtschaftlicher sind und auch höhere Umweltstandards aufweisen. 

Carnival (WKN: 120100)

Carnival hat zuletzt zwar mit starken Zahlen und einem neuen Buchungsrekord für Furore gesorgt (DER AKTIONÄR berichtete), aber das Schuldenproblem und die damit einhergehende Zinsbelastung werden noch die kommenden Jahre das Netto-Ergebnis belasten. Zudem hat sich auch das Chartbild zuletzt eingetrübt – das Papier (aktuell: 15,12 Dollar) hat jüngst sowohl den GD50 (15,94 Dollar) als auch GD200 (15,80 Dollar) gerissen. Kurzum: Anleger gehen bei der Carnival derzeit nicht an Bord. 

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