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Canopy Growth, Aurora Cannabis & Co: Vom Höhen- wieder in den Tiefen-Rausch?

Canopy Growth, Aurora Cannabis & Co: Vom Höhen- wieder in den Tiefen-Rausch?
Foto: Olga Tsareva/iStock
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Martin Mrowka 19.03.2024 Martin Mrowka

Nach einem starken Kursanstieg seit vergangenem Freitag kommt es am Dienstag bei den meisten nordamerikanischen Cannabis-Aktien nun wieder zu deutlichen Kursrückgängen. Auf die Hoffnung einer besseren Risiko-Einstufung durch die Drogen-Behörde DEA folgen verunsichernde Nachrichten unter anderm aus New York.

Bei Canopy Growth und den meisten anderen Cannabis-Titeln sorgte in den vergangenen Tagen das Thema Risikoeinstufung durch die DEA (Drug Enforcement Administration) nach längerer Flaute wieder für Kauflaune. Das dem amerikanischen Justizministerium unterstellte Institut erwägt seit längerem, die Risikoklasse von I auf III herabzustufen und Cannabis damit statt mit LSD mit Codein gleichzusetzen.

Am Freitag hatte US-Vizepräsidentin Kamala Harris die US-Regierung aufgefordert, sich schneller für eine Neuregelung der Marihuana-Zulassung einzusetzen. Während eines Round-Tables zum Thema Marihuana-Reformen erklärte sie, dass die derzeitige Einstufung von Marihuana als Droge der Kategorie I neben Heroin "absurd" und "offenkundig ungerecht" sei. In Liste III würde die Droge als "mäßiges bis geringes Potenzial für physische und psychische Abhängigkeit" eingestuft werden.

Cannabis-Aktien haussieren – bis Montag

Zwar wäre Cannabis nach der Umstufung in den USA weiterhin nicht landesweit legalisiert. Auch Canopy Growth wäre es immer noch verboten, überall in den USA öffentlich seine Produkte auf dem Markt anzubieten. Doch die Neuregelung könnte es den kanadischen Cannabis-Playern leichter machen, mit US-Unternehmen zusammenzuarbeiten. Die Harris' Äußerung sorgte daher bei vielen Cannabis-Aktien für kräftige Zuwächse.

Vor allem Canopy Growth und Aurora Cannabis schossen massiv nach oben. Erstere verteuerte sich an der Nasdaq von 2,77 US-Dollar zum Handelsschluss am Donnerstag zeitweise bis auf 4,13 Dollar am Montag – fast 50 Prozent höher (siehe Chart).

Am Dienstag nun rauschen die Kurse wieder in die Tiefe. Aurora- und Canopy-Papiere verbilligen sich zeitweilig um mehr fast neun Prozent.

CANOPY GROWTH CORP. REGISTERED SHARES O.N. (WKN: A3E2FV)

Dennoch regte sich zuletzt neuer Widerstand innerhalb der DEA, was gepaart mit Gewinnmitnahmen kurzfristiger Spekulanten wieder Druck auf die Canopy Growth-Aktie ausübte. Zudem wird New York sein problembehaftetes Marihuana-Lizenzierungsprogramm überprüfen, nachdem Klagen und bürokratische Stolpersteine den legalen Markt stark behinderten und auch der Schwarzmarkt floriert. 

Die Überprüfung werde sich auf Möglichkeiten konzentrieren, wie der Staat die Bearbeitungszeiten für Lizenzen verkürzen und die Eröffnung von Unternehmen beschleunigen kann, sowie auf eine Top-Down-Bewertung der Struktur und der Systeme des Office of Cannabis Management. Zuletzt hatten vor allem in New York massenhaft unlizenzierte Läden eröffnet. Das Problem wurde so groß, dass Online-Unternehmen wie Google und Yelp auffordert wurden, diese in ihren Suchmaschinen nicht mehr online aufzuführen.

Ob die komplette Legalisierung von Cannabis als Freizeitdroge in den USA die Papiere von Canopy Growth, Aurora, Tilray und Co letztlich nachhaltig beflügeln kann, ist weiterhin nicht klar. Der Blick auf den Chart ist bis auf ein, zwei Ausbruchsversuche ernüchternd. Über drei Jahre betrachtet ging es für die Titel über 90 Prozent nach unten.

Auf deutsche Cannabis-Aktien hatte die Forderung der US-Regierung übrigens keine größeren Auswirkungen. Stattdessen ging es für Titel wie SynBiotic oder Cannovum Cannabis zuletzt wieder deutlich nach unten. Grund dafür: Die in Deutschland eigentlich für April geplante Teil-Legalisierung von Cannabis steht wieder auf der Kippe. Das Gesetz könnte durchaus noch scheitern, wie unter anderem das Handelsblatt berichtete. Noch vor Ostern soll das Gesetz den Bundesrat passieren.

Cannabis-Aktien bleiben nach wie vor nur für hartgesottene Spekulanten interessant. Zu unkalkulierbar sind politische Entscheidungen und die Auswirkungen auf die Geschäfte der Unternehmen. DER AKTIONÄR zählt derzeit keine derartige Aktie zu seinen Empfehlungen.

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