Nachdem die Aktie von Tilray zuletzt fast regungslos zur Seite tendierte hat, zeigt das Papier am heutigen Mittwoch wieder ein Lebenszeichen. Die Aktie konnte zumindest zeitweise deutlich zulegen nachdem bekannt wurde, dass die portugiesische Tochter Tilray Portugal Unipessoal erfolgreich die erste Ernte von medizinischem Cannabis vollzogen hat. Das EU-Gelände von Tilray in Portugal ist eine vielseitige Produktionsstätte, die sowohl Außen-, Innen- und Gewächshausanbauplätze als auch Forschungslabore, Verarbeitungs-, Verpackungs- und Vertriebsstellen für medizinisches Cannabis und aus Cannabinoiden gewonnene Medizinprodukte umfasst. Tilray hat rund 20 Millionen Euro in die Anlage investiert, die sich derzeit auf 250.000 Quadratfuß (rund 24.000 Quadratmeter) erstreckt. Wie Tilray mitteilte, besteht hier aber noch Raum für Erweiterungen.
Quelle: Tilray
Erst vor Kurzem konnte Tilray einen Erfolg in den USA melden (DER AKTIONÄR berichtete: „Tilray mit Top-Deal – hat Aurora Cannabis das Nachsehen?“). Tilray hat die Übernahme von Manitoba Harvest, einem der größten Produzenten von Nahrungsmitteln aus Hanf, für 419 Millionen Kanadische Dollar bekannt gegeben. Die Hanfprodukte von Manitoba Harvest werden in über 16.000 Geschäften in den USA und Kanada verkauft. Tilray rechnet damit, bereits im Sommer dieses Jahres CBD-basierte Produkte auf den US-Markt bringen zu können. Mit diesem Deal dürfte Tilray die Konkurrenz in Form von Canopy Growth und Aurora zumindest ärgern. Erwirbt man damit doch eine hervorragende Ausgangslage für den hochinteressanten US-Markt.
Die Aktie von Tilray gehörte im vergangenen Jahr zu den absoluten Überfliegern im Cannabissektor. Die Aktie ging für 17 Dollar im Sommer 2018 an die Börse und vervielfachte sich innerhalb kürzester Zeit auf 300 Dollar – dies entspricht einer beeindruckenden Performance von mehr als 1.600 Prozent. Doch seitdem hat die Aktie eine massive Korrekturbewegung vollzogen. Derzeit notiert die Aktie bei 76,88 Dollar. Dennoch ist die Aktie auch auf diesem Niveau kein Schnäppchen. Vorerst besteht hier kein Handlungsbedarf. DER AKTIONÄR sieht bei Canopy Growth ganz klar größeres Potenzial. Wer ein etwas spekulativeres Investment sucht, setzt beispielsweise auf die Aktie Village Farms. Seit der Empfehlung des AKTIONÄR vor rund zwei Wochen notiert das Papier zwar mittlerweile bereits 37 Prozent im Plus. Im Vergleich zur Konkurrenz ist die Aktie aber noch immer günstig bewertet.