Mit dem Verkauft der B2B-Tochter Home of Hardware streicht Cancom einen Buchgewinn ein und verbessert sogar die Marge im Konzern. An der Einschätzung ändert sich trotz moderatem Einfluss auf den Umsatz nichts.
Die Cancom AG hat ihre gesamten Geschäftsanteile an der HOH Home of Hardware GmbH für drei Millionen Euro veräußert. Die HOH ist ein Online-Shop für Informationstechnologie, Telekommunikation und Home Entertainment und gehörte seit Dezember 2008 zur Cancom-Gruppe. Die Tochter wurde damals zu einem symbolischen Preis von drei Euro von Premiere übernommen. Die bilanzielle Entkonsolidierung erfolgt ab August 2011. Der Umsatzanteil der HOH am Gesamtumsatz in Höhe von 550 Millionen Euro betrug im Geschäftsjahr 2010 rund 61 Millionen Euro. Wesentliche Auswirkungen auf das operative Konzernergebnis ergeben sich mit dem Verkauf nicht.
Gute Gründe für den Verkauf
Die Gründe für die Trennung sind zum einen die fehlende Größe gegenüber Wettbewerbern wie Redcoon. Zum anderen gab es zu geringe Überlappungen mit dem Kerngeschäft von Cancom, sodass die Synergieeffekte gering waren. Der Verkauf ist damit die logische Konsequenz nach dreijähriger Versuchsphase. Aus dem Verkauf wird Cancom nach Schätzung von Hauck&Aufhäuser Research einen Buchgewinn von 1,3 Millionen Euro erzielen.
Zudem wird sich die Profitabilität im Gesamtkonzern erhöhen, da HOH nur knapp schwarze Zahlen schreiben konnte. Hauck&Aufhäuser Research geht von einem Effekt von 0,2 Prozentpunkten aus. Die Analysten sehen im Verkauf lediglich auf der Umsatzseite einen Effekt. Auf das Ergebnis hat der Anteilsverkauf kaum Auswirkungen. Die Umsatzreihe wurde wie folgt angepasst:
|
2011e |
2012e |
2013e |
Umsatz in Mio. Euro |
575,1 |
609 |
636,4 |
Gewinn / Aktie in Euro |
1,09 |
1,13 |
1,21 |
Aktie bleibt ein Kauf
Unter dem Strich bleibt die Cancom-Aktie ein Kauf. Das KGV für 2012 beträgt moderate 8, das Geschäft rund um Cloud-Dienste brummt nach wie vor.