Warren Buffett hat seinen Anteil an BYD durch mehrere Verkäufe in den letzten 18 Monaten mehr als halbiert. Unklar ist warum. Zahlreiche Analysten sind hingegen positiv gestimmt für die Papiere des E-Autobauers aus China.
Der letzte Aktienverkauf von Buffets Holding Berkshire Hathaway fand am 25. Oktober statt, nur wenige Tage bevor BYD Rekordquartalsergebnisse veröffentlichte. In der Folge hoben mehrere Analysten ihre Kursziele an.
„Das Auto-Segment erzielte in diesem Quartal einen Nettogewinn von 9,4 Milliarden Renminbi (1,20 Milliarden Euro)“, so Paul Gong, Leiter des Bereichs China Auto bei UBS Global Research. Dies sei ein neuer historischer Höchststand, da sich das Unternehmen erst Anfang 2022 auf den Verkauf von Fahrzeugen mit neuer Energie konzentriert habe, was wahrscheinlich durch Größenvorteile, zunehmende Exportverkäufe und sinkende Lithiumpreise unterstützt werde. „BYD bleibt unser bevorzugter EV-Titel in der Coverage“ fügte er hinzu.
Bei der letzten Veräußerung von BYD hatte Berkshire seine Aktien für durchschnittlich 245,86 Hongkong-Dollar verkauft, wie aus den Unterlagen der Hongkonger Börse hervorgeht. Berkshire besitzt nun weniger als acht Prozent des Konzerns. Es ist unklar, warum Buffett sich aus der Investition zurückzieht. Auf einer Aktionärsversammlung im Mai kam das Thema nicht zur Sprache.
In einem Live-Interview mit CNBC im April sagte Buffett lediglich, BYD sei ein „außergewöhnliches Unternehmen“, das von einer „außergewöhnlichen Person“ geführt werde, aber „ich denke, wir werden Dinge finden, die wir mit dem Geld machen können, bei denen ich mich besser fühle“.
BYD stellt auch Hybridautos her. Im dritten Quartal hat das Unternehmen jedoch mehrere tausend rein batteriebetriebene Pkw mehr produziert als Tesla in diesem Zeitraum, wie CNBC anhand öffentlicher Daten errechnet hatte.
BYD ist die Top-Marke, die Verbraucher in China beim Kauf eines Elektroautos in Betracht ziehen würden, so die Analysten von Bernstein. Sie berufen sich dabei auf ihre eigene jährliche Umfrage, die im August und September unter mehr als 1.500 chinesischen Verbrauchern durchgeführt wurde. Das Unternehmen bewertet BYD mit "Outperform" und einem Kursziel von 359 Hongkong-Dollar
BYD kommt mit großen Schritten nach Europa. Die Autos sind hipp, stylisch und am Puls der Zeit. Vielleicht software-technisch nicht ganz so heiß wie die Stromer von Tesla. Die Wachstumsraten jedoch sind top und neue Modelle kurbeln die Verkaufszahlen weiter an. BYD kommt für 2024 auf ein KUV von 1,3 und ein KGV von 22. Aus charttechnischer Sicht steckt die Aktie seit August allerdings in einem Seitwärtstrend zwischen 227 und 260 Hongkong-Dollar fest. Ein Break der Marke von 260 Hongkong-Dollar (umgerechnet 30,94 Euro) würde neues Potenzial freisetzen.