Aktuell laufen die Verhandlungen zwischen Vertretern der Europäischen Union und Chinas Regierung auf Hochtouren. Dabei geht es nach wie vor um die drohenden Strafzölle auf den Import chinesischer Stromer. Peking ruft seine Autobauer daher jetzt zur Zurückhaltung auf. Die BYD-Aktie gibt in der Folge nach.
Wie Bloomberg am Donnerstag unter Verweis auf mit der Sache vertraute Personen berichtet, hat die chinesische Regierung ihre Autobauer angehalten, bei der Expansion in die EU einen Gang zurückzuschalten. Die Hersteller sollen die aktive Suche nach Produktionsstandorten in der Region sowie das Unterzeichnen neuer Verträge vorerst einstellen und sich generell zurückhalten, so die Nachrichtenagentur, zumindest solange die Verhandlungen zwischen den Parteien andauern. Grund sei der schwelende Handelsstreit.
Chinas Autobauer unter Druck
Die chinesischen Autoaktien sackten infolge der News ab. Vor allem die bereits stark in Europa vertretenen Konzerne wie Geely oder solche wie BYD, die bei der Expansion mit Plänen für eigene Werke schon weit vorangeschritten sind, geben am Donnerstag nach. So verlor die Geely Holding, zu der Marken wie Volvo, Polestar oder Lynk & Co gehören, an der Heimatbörse in Hongkong 4,4 Prozent. BYD gab unterdessen 1,2 Prozent ab.
Vorerst keine Gefahr für BYD
Dass das Minus bei BYD eher verhalten ausfällt, liegt daran, dass der Konzern aus Shenzhen bisher nur in geringem Ausmaß in Europa vertreten ist. Bis einschließlich August kamen die Chinesen 2024 in der EU auf lediglich rund 16.500 verkaufte Fahrzeuge. In Anbetracht der rund 2,3 Millionen weltweit abgesetzten Fahrzeuge in diesem Zeitraum ist das lediglich ein Tropfen auf den heißen Stein.
Langfristig hat BYD zwar auch in Europa ambitionierte Ziele. Mit den bereits beschlossenen Werken in Ungarn und der Türkei, ist man für den europäischen Markt aber bereits gut aufgestellt und die News vom Donnerstag dürften nicht allzu schwer wiegen.
Den Ankündigungen der chinesischen Regierung zum Trotz: Die BYD-Aktie bleibt – wie auch die Europa-Expansion des Konzerns – aussichtsreich. Egal wie die Verhandlungen zwischen beiden Parteien enden – der Autobauer ist mit seinen zukünftigen Werken gut gerüstet. Die aktuelle Anweisung Pekings hat unterdessen kaum eine Auswirkung auf BYD.
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