Die Marktdurchdringung von Elektroautos erreichte in China im Jahr 2023 rund 35 Prozent. Bereits im Januar wurde die Marke von 40 Prozent genommen. BYD-Chef Wang Chuanfu geht sogar noch einen Schritt weiter. Auf einer Konferenz am 18. Februar in Shenzhen sagte Chuanfu, dass im Jahr 2024 noch die Marke von 50 Prozent fallen würde. Darüber hinaus hat BYD am Wochenende erneute Pläne bestätigt, Aktienrückkäufe zu tätigen sowie weiteren Luxusmodelle auszurollen.
Das Unternehmen wird in der Folge "einen vernünftigen Aktienrückkaufplan formulieren und Aktienrückkäufe auf der Grundlage der Marktbedingungen durchführen", hieß es am Sonntag in einem Börsenbericht, ohne den geplanten Rückkaufsbetrag zu nennen.
Bereits Anfang Dezember schlug der BYD-Vorsitzende Wang Chuanfu vor, bis zu 28,1 Millionen US-Dollar für Aktienrückkäufe heranzuziehen, um das Vertrauen der Anleger zu stärken und den Wert des Unternehmens zu stabilisieren. Positive Auswirkungen auf den Aktienkurs von BYD könnte auch die Diskussion über die Eröffnung einer Fabrik in Mexiko haben. Der chinesische Autohersteller sucht nach Angaben informierter Personen nach Standorten für eine Fabrik in dem Land, von der aus wiederum Autos in die USA exportiert werden könnten.
Einige der von BYD in Betracht gezogenen Standorte sollen sich in der Nähe der mexikanisch-amerikanischen Grenze befinden. Durch den Bau von Autos in Mexiko für die USA könnten die Hersteller die hohen Importzölle in Höhe von 27,5 Prozent vermeiden, die bei einer direkten Lieferung aus China anfallen würden. Diese Zölle setzen sich zusammen aus dem regulären Zollsatz von 2,5 Prozent, der generell für importierte Autos gilt, und einem zusätzlichen Zollsatz von 25 Prozent für in China hergestellte Autos, der 2018 von der Regierung Donald Trumps eingeführt wurde.
BYD habe allerdings noch keine Entscheidung über einen Standort in Mexiko getroffen, so die Informanten. Ein BYD-Sprecher sagte, das Unternehmen habe "keine bevorstehenden Ankündigungen bezüglich neuer Märkte zu machen". Zum Ende der abgelaufenen Handelswoche gab es auch von Seiten der Analysten neue Updates. Nomura-Analyst Joel Yin sieht für die Aktie Potenzial bis 382 Hongkong-Dollar. Macquarie-Experte Eugene Hsiao hält die Aktie bei 280 Hongkong-Dollar für fair bewertet.
Grundsätzlich gilt: BYD hat es in den letzten Quartalen geschafft, die Margen zu verbessern. Möglich wurde das durch Skaleneffekte sowie der hohe Fertigungstiefe inklusive der Entwicklung und Fertigung eigener Batterien (Blade-Battery).
Was die Bewertung angeht, so hat BYD im Vergleich zu Tesla die Nase vorne. BYD kommt auf ein KUV von 1,5 und ein KGV von 28. Auch nach dem letzten Rücksetzer spendiert die Wall Street Tesla mit einem KUV von 7 und einem KGV von 50 weitaus höhere Multiplen. BYD ist breiter aufgestellt, hat die größere Modellvielfalt und das Potenzial, die Kostenvorteile weiter auszubauen. Was die Aktie angeht, so hat die starke Unterstützungszone zwischen 159,80 Hongkong-Dollar (18,90 Euro) und 164,70 Hongkong-Dollar (19,50 Euro) zuletzt gehalten. Jetzt gilt es, die 50-Tage-Linie zu knacken. Diese verläuft bei 198,08 Hongkong-Dollar (23,50 Euro). Im Anschluss wäre der Weg bis zum nächsten Widerstand bei 215,00 Hongkong-Dollar (25,50 Euro) frei.