In den letzten Wochen hat sich das Chartbild bei BYD deutlich eingetrübt. Seit dem Jahreshoch Anfang August hat die Aktie in der Spitze rund 22 Prozent abgegeben. Doch nun gab es erste sowohl charttechnische als auch geldpolitische Signale, die Hoffnung auf eine Entspannung der Lage und ein Ende des Abverkaufs machen.
Konkret sendete die People´s Bank of China (PBOC) zuletzt mehrere Signale der geldpolitischen Entspannung. Am Mittwoch führte die chinesische Zentralbank dem Finanzsystem Barmittel in Höhe von 297 Milliarden Yuan (37,4Milliarden Euro) mittels Reverse-Repos zu. Das ist zwar keine allzu hohe Summe, dennoch die höchste seit Februar. Zusammen mit der Zinssenkung für Kredite mit einer einjährigen Laufzeit von 2,65 auf 2,5 Prozent am Dienstag – bereits die zweite seit Juni – deutet vieles auf eine Lockerung der Geldpolitik hin.
Damit will die PBOC die chinesische Wirtschaft nach zuletzt schwachen Daten wieder ankurbeln, nimmt allerdings auch eine Abwertung des Yuan in Kauf. Beide Entwicklungen könnten BYD langfristig zugutekommen. Zwar werden China-Aktien durch die Abwertung für ausländische Investoren unattraktiver. Andererseits aber dürfte die ohnehin stabile Nachfrage beim Autobauer weiter beflügelt werden. Der schwache Yuan kommt zudem noch den Exporten zugute, was BYD bei der internationalen Expansion unterstützen sollte.
Am Donnerstag zog ein Großteil der China-Aktien – darunter auch BYD mit einem Plus von 1,6 Prozent – infolge der News wieder an. Das Timing hätte dabei nicht besser sein können. Zuletzt nahm das Papier Kurs nach unten auf die charttechnisch wichtige 200-Tage-Linie bei 227,60 Hongkong-Dollar. Diese stellte sich am Donnerstag allerdings einmal mehr als starke Unterstützung heraus, was optimistisch stimmt.
Bei BYD läuft es operativ weiterhin rund, die Wachstumsaussichten sind gut. Der Autobauer sollte von den jüngsten Entwicklungen zudem profitieren. Aktuell brauchen sich investierte Anleger aber keine Sorgen machen. Risikofreudige Anleger können auf die nachhaltige Stabilisierung warten und die Schwäche für einen Einstieg nutzen. Der Stopp liegt bei 25,50 Euro.