BYD-Europa-Geschäftsführer Michael Shu sieht das Potenzial für den Autobauer, ein zweites Werk in Europa zu bauen, nachdem das Unternehmen bereits ein Werk in Ungarn errichtet hat. Bevor das BYD-Management allerdings eine endgültige Entscheidung über weitere Investitionen in Europa treffen wird, will man das Feedback der Verbraucher abwarten, sagte Shu auf der Financial Times.
Die aktuelle Preisspanne für BYD-Fahrzeuge, die nach Europa kommen, liegt zwischen 30.000 und 70.000 Euro. Der Elektroauto-Hersteller plant bald einen Stromer um 25.000 Euro auszurollen. Folgen soll dann das Modell Seagull, das für weniger als 20.000 Euro erhältlich sein wird.
BYD wird dadurch in Zukunft mit seinen verschiedenen Marken BYD, Denza, Fang Cheng Bao und Yangwang für jedes Marktsegment das passende Produkt im Angebot haben. Die Verkaufszahlen im Ausland werden steigen, wodurch auch die Margen klettern werden!
Jefferies und Guotai Junan Securities bullish für BYD
Auch die Analysten blicken nach der ruinösen Rabattschlacht in den letzten Monaten wieder optimistischer in die Zukunft.
„Wir glauben, dass der Nettogewinn pro Fahrzeug im 1. Quartal die Talsohle erreicht hat und erwarten, dass Q2 bis Q4 eine sequenzielle Verbesserung eintritt, da das Verkaufsvolumen und der Produktmix aus High-End-Marken und Exportverkäufen steigen sollte", so Jefferies-Analyst Johnson Wan der Experte. Sein Kursziel lautet 284 Hongkong-Dollar (33,90 Euro).
„Das Unternehmen brachte die "Xuanji"-Architektur heraus und plant, 100 Milliarden Renmimbi in den Aufbau eines intelligenten Fahrzeugsystems zu investieren“, schrieb Analyst Ivan Wu von Guotai Junan Securities. Der Experte erneuerte am Donnerstag seine Kaufempfehlung für die BYD-Aktie mit einem Kursziel von 300 Hongkong-Dollar (35,60 Euro).
Das Marktumfeld für Elektroautos ist schwieriger geworden. Dennoch hat es BYD in den letzten Quartalen geschafft, die Margen stabil zu halten. Der Gewinn pro Fahrzeug sollte in den nächsten Quartalen sogar wieder zulegen. Möglich wird das unter anderem durch Skaleneffekte sowie der hohen Fertigungstiefe inklusive der Entwicklung und Fertigung eigener Batterien (Blade-Battery) und einem besseren Produkt-Preis-Mix.
Das sollte sich in den nächsten Monaten weiter auszahlen. Die Aktie hat zuletzt wieder nach oben gedreht. Die 200-Tage-Linie wurde bei 221,73 Hongkong-Dollar geknackt und damit ein neues Kaufsignal generiert. Anleger geben kein Stück aus der Hand. Nächstes Ziel: 260,00 Hongkong-Dollar (30,75 Euro).