Der Erfolg BYDs fußt aktuell vor allem auf der Stärke im Heimatland China. International ist der Autobauer zwar bereits in anderen Ländern Asiens sowie in Südamerika, Europa und Ozeanien aktiv. Die Verkäufe in Übersee tragen jedoch nur einen Bruchteil zum Absatz bei – im August etwa neun Prozent. Doch das soll sich ändern.
Die ambitionierten Ziele des Autobauers außerhalb Chinas unterstrich BYD-Europachef Michael Shu in einem Interview, welches er im Rahmen der Automesse IAA dem Handelsblatt gab. Demnach müssten sich in Deutschland vor allem die internationalen Hersteller warm anziehen.
Das Ziel für Deutschland sei, der der führende internationale Hersteller zu werden, so Shu. Zum Marktanteil machte der Manager allerdings keine Angaben. Ob das dann „vier, fünf oder sechs Prozent bedeute, werde die Zeit zeigen“. Durch die neuen Spieler verschieben sich die Marktanteile in Europa automatisch.
Grundlegend für einen langfristigen Erfolg in neuen Märkten sei eine Lokalisierung, auch bezüglich der eigenen Produktion. Shu zeigt sich zuversichtlich, dass es diesbezüglich bis zum Jahresende Neuigkeiten für Europa gibt.
Hinter den hiesigen Autobauern dominieren in Deutschland derzeit Stellantis, Hyundai-Kia, Ford und Elektro-Segment Tesla das Geschehen. Diese wird BYD nicht auf Anhieb hinter sich lassen und direkt große Marktanteile erobern. Jedoch fahren die Chinesen eine auf Europa angepasste Strategie, setzen verstärkt auf Leasing- und Flottenkunden, was ein im letzten Jahr mit Sixt geschlossener Deal zeigt, und erhöhen so Stück für Stück die Sichtbarkeit. Da BYD mit hoher Qualität und Expertise in Sachen Software glänzen kann, sollte der internationale Erfolg auf langfristig eintreffen.
Ob BYD zum größten internationalen Autobauer in Deutschland aufsteigen kann bleibt abzuwarten. Die internationale Expansion jedenfalls läuft auf Hochtouren – Ende des Jahres soll mit dem Seal ein direkter Model-3-Rivale in Deutschland auf den Markt kommen. Zusammen mit dem starken Heimatmarkt, wo ebenfalls regelmäßig neue Modelle ausgerollt werden, sollten die hohen Wachstumsraten weiterhin gesichert sein. Anleger geben kein Stück aus der Hand.
BYD ist Mitglied im DER AKTIONÄR E-Mobilität Batterie Index, mehr Infos zum Index gibt es hier.