Nachdem die TV-Rechte für die Bundesliga über Jahre hinweg stetig gestiegen sind, mussten die Clubs zuletzt mit weniger Geld zurechtkommen. Ob das an Corona, der extremen Dominanz von Bayern München oder anderen Gründen liegt, lässt sich mit Sicherheit kaum sagen. Jedenfalls wollen die Vereine diesen Trend gerne wieder umkehren.
Dies dürfte allerdings kaum noch ohne gewisse Gegenleistungen geschehen. So fordern nun etwa der Sport-Streamingdienst DAZN und der Pay-TV-Sender Sky von der Deutschen Fußball-Liga (DFL) und deren Clubs im Hinblick auf die Vergabe der TV-Rechte für die Jahre 2025 bis 2029 mehr Offenheit für neue Ideen in der Berichterstattung. "Wenn der Fußball sich entwickeln will, und wenn er vor allem bei jungen Zielgruppen punkten will, dann muss er sich mehr öffnen", sagte Sky-Sportchef Charly Classen der Deutschen Presse-Agentur.
"Wir müssen es schaffen, den Sportfan näher an seine Idole zu bringen, müssen die gesamte Bandbreite der Emotionen abbilden", meinte er weiter und nannte die Formel 1 als Vorbild. "Dabei müssen wir breiter denken, als nur Bilder aus der Kabine zu fordern - es geht generell um die Personalisierung des Sports und darum, des Deutschen liebsten Sport nicht nur an den Spieltagen, sondern täglich zu begleiten." Dafür sei ein besserer Zugang insbesondere zu Clubs und Spielern hilfreich.
Dieser Ansicht schloss sich DAZN-Geschäftsführerin Alice Mascia an. Auch sie wünscht sich mehr exklusive Zugänge zu den Bundesliga-Vereinen. Sie glaube, "dass die Entwicklung des Fan-Engagements, insbesondere der jüngeren Generationen, die Branche, einschließlich der Ligen und der Vereine, dazu zwingt, mehr zu wagen im Hinblick auf innovative Ideen und Formate", sagte sie der dpa.
Mit besseren Zugängen zu Clubs und Profis "bringt man die Fans noch näher an das Spiel und die Spieler und verlängert den Wert eines einzelnen Spiels weit über 90 Minuten", meinte die für den deutschsprachigen Markt zuständige Mascia.
Sky und DAZN sind die wichtigsten Rechteinhaber der DFL und die größten Geldgeber der Bundesliga und der 2. Bundesliga. Der Pay-TV-Anbieter überträgt die Erstliga-Spiele am Samstag live und alle Zweitliga-Partien. Während der Woche berichtet er über den ebenfalls kostenpflichtigen Sender Sky Sport News und zeigt Videos auf seiner Internetseite "sport.sky.de". Bei DAZN sind das Freitagsspiel und die Sonntagsspiele jeweils live zu sehen.
Es dürfte spannend werden, ob die Trendwende bei den TV-Erträgen im In- und Ausland für die DFL-Clubs gelingt. Große Sprünge sind jedenfalls eher nicht zu erwarten. Die BVB-Aktie bleibt indes weiterhin nur für Mutige geeignet (Stopp: 3,70 Euro).
Mit Material von dpa-AFX