Borussia Dortmund und alle anderen Fußball-Bundesligisten hoffen natürlich darauf, dass der Verkauf für die TV-Rechte in Deutschland für den Zeitraum 2025 bis 2029 den Clubs wieder mehr Geld in die Kassen spülen wird. Gut möglich, dass der Wegfall einer Regel des Bundeskartellamts ihnen dabei in die Karten spielen wird.
Denn die parallele Übertragung von Partien der Fußball-Bundesliga bei mehreren Anbietern könnte für die Fans aus Sicht des Bundeskartellamts Vorteile haben. Aus "rein wettbewerblicher Sicht" wäre eine Situation "zu begrüßen, in der zwei oder noch mehr Anbieter alle Spiele zeigen können", sagte Kartellamtspräsident Andreas Mundt dem Nachrichtenportal "t-online.de". Aktuell zeigen mit wenigen Ausnahmen der Pay-TV-Sender Sky und der Streamingdienst DAZN die Bundesliga - teilen sich dabei die Spiele aber auf. Wer alle Partien sehen möchte, braucht zwei Abonnements, einen Konkurrenzkampf um einzelne Spiele gibt es nicht.
Für die kommende Rechteperiode von 2025 bis 2029 prüft das Kartellamt, ob die zuletzt gültige "No-Single-Buyer-Rule" bei der Ausschreibung weiterhin Bestand haben muss. Das Alleinerwerbsverbot regelt, dass nicht ein Anbieter alleine alle Pay-TV-Rechte erwerben darf. Der Vorschlag der Deutschen Fußball Liga sieht die "No-Single-Buyer-Rule" nicht mehr vor. Zum aktuellen Stand der Beratungen äußerte sich Mundt "aufgrund des laufenden Verfahrens" nicht.
Eingeführt worden war das Alleinerwerbsverbot 2016. Auch, damit nicht ein Anbieter "als Monopolist dem Zuschauer gegenübersteht", sagte Mundt. "Man kann nur mutmaßen, wo wir heute stehen würden, wenn damals ein Anbieter alle Rechte exklusiv erworben hätte." Es wäre aber "naiv zu glauben, dass das Angebot in diesem Fall heute preiswerter und besser wäre, schließlich wäre der eine Anbieter ein Monopolist", sagte der Kartellamtspräsident.
Die Auktion der Rechte ab der Saison 2025/26 ist Mitte nächstes Jahres vor der Heim-EM geplant. Der Abschluss, bei dem die Liga die Spiele in mehreren Rechtepaketen anbieten will, ist von großer finanzieller Bedeutung. DAZN und Sky zahlen derzeit rund 80 Prozent der 4,4 Milliarden Euro, die für die vier Spielzeiten bis 2024/25 ausgemacht worden waren.
Es dürfte spannend werden, ob es den Bundesligisten gelingt, für die neue Auktion wieder deutlich mehr zu verdienen. Der BVB-Aktie hilft dies aktuell natürlich noch nicht, sie befindet sich weiterhin in einer sehr schwachen Verfassung. Nun wäre es wichtig, dass die Unterstützungen bei 3,76 und 3,72 Euro halten. Ganz klar: Aus charttechnischer Sicht ist die BVB-Aktie derzeit kein Kauf. Wer bereits investiert ist, beachtet den Stopp bei 3,70 Euro.
Mit Materal von dpa-AFX