Die Aktie von Borussia Dortmund hat sich in den vergangenen Wochen relativ schwach entwickelt. Aus charttechnischer Sicht wird ein Bruch der bisherigen Unterstützung im Bereich von 3,50 bis 3,60 Euro wahrscheinlicher. Zudem birgt auch das nun anstehenden sehr schwierige Programm mit vielen Krachern ein gewisses Risiko für den Kurs.
Denn im worst case könnte der BVB innerhalb von wenigen Wochen nahezu alle Titelchancen in drei Wettbewerben verspielen. Nach dem Heimspiel am Samstag gegen Borussia Mönchengladbach geht es am Dienstag zum AC Mailand. Am Wochenende darauf spielt man beim derzeit groß aufspielenden Tabellenführer Bayer Leverkusen, danach muss man erneut nach Stuttgart, diesmal im Rahmen des DFB-Pokals. Anschließend geht es in der Bundesliga gegen RB Leipzig bevor dann Paris Saint-Germain kommt. Im letzten Champions-League-Gruppenspiel geht es dann um ein mögliches Überwintern in der Königsklasse oder zumindest in der Europa League.
Unpassend dazu ist spätestens seit dem jüngsten 1:2 in Stuttgart beim BVB die Unruhe zurück. Eine weitere Niederlage gegen Mönchengladbach könnte der Vereinsführung eine ungemütliche Mitgliederversammlung bescheren. Deshalb verspürte BVB-Trainer Edin Terzic auch nach der zweiwöchigen Länderspielpause wenig Lust, zur Tagesordnung überzugehen. Der Fußballlehrer nutzte die Rückkehr der Nationalspieler, um die jüngste Talfahrt mit nur einem Punkt aus drei Spielen aufzuarbeiten. "Wir wollen das nicht so stehen lassen", sagte Terzic beim ersten gemeinsamen Training seit dem schwachen Auftritt in Stuttgart. Er hofft, dass seine Hinweise auf die lange Mängelliste schon im Westklassiker gegen Borussia Mönchengladbach am Samstag (15.30 Uhr) positive Wirkung zeigen: "Es geht darum, die richtigen Schlüsse zu ziehen - und das auch zu zeigen."
Ein Sieg könnte helfen, die Wogen vor der Mitgliederversammlung am Sonntag zu glätten und Mut für das Champions-League-Spiel am Dienstag bei der AC Mailand zu schöpfen. Aus Angst vor weiteren Rückschlägen nahm der 41-Jährige seine Profis zum Auftakt des üppigen Restprogramms bis Weihnachten in die Pflicht: "Jetzt beginnt der nächste Block mit acht Spielen in 25 Tagen. Den müssen wir mit einer richtig guten Leistung beginnen."
Natürlich besteht auch durchaus die Möglichkeit, dass der BVB dieses äußerst herausfordernde Programm erfolgreich gestaltet. Doch das Risiko eines weiteren Kursrückgangs scheint aktuell beim Blick auf den etwas angeschlagenen Chart derzeit etwas zu überwiegen. Es bleibt daher dabei: Anleger verharren vorerst weiter an der Seitenlinie.
Mit Material von dpa-AFX