Das aus rein finanzieller Perspektive wichtigste Saisonziel haben die Dortmunder gestern schon erreicht. Denn mit nun 64 Punkten hat der BVB jeweils acht Zähler mehr als Union Berlin und dem SC Freiburg auf den Plätzen 4 und 5, die nun gegeneinander spielen. Daher könnte maximal eines der beiden Teams den BVB selbst im worst case noch überholen.
Darüber hinaus besteht natürlich immer noch die Chance, die Saisonerstmals seit 2012 wieder auf Platz 1 zu beenden. Eine Kampfansage an den FC Bayern kam bei aller Euphorie niemandem beim BVB über die Lippen. Doch in der ersten Freude über das 6:0 Spektakel gegen den VfL Wolfsburg klang das Statement von Sebastian Kehl zumindest wie eine Dortmunder Grußbotschaft an den Tabellenführer aus München. "Das macht schon Eindruck. Der eine oder andere wird heute vor dem Fernsehen gesessen und gesagt haben, das ist schon ein Ausrufezeichen", kommentierte der Sportdirektor den höchsten Saisonsieg der groß aufspielenden Borussia.
Obwohl den Dortmundern die Rückkehr an die Bundesliga-Tabellenspitze verwehrt blieb und der FC Bayern nach dem 2:1 in Bremen weiter mit einem Punkt vorn liegt, empfand auch Trainer Edin Terzic den zehnten Heimsieg seines Teams in Serie als Mutmacher für den Showdown im Meisterkrimi. "Die Saison hat uns gezeigt, wie verrückt sie ist und wie viele Probleme es bei nahezu allen Vereinen gab. Wir werden alles dafür tun, dass es verrückt bleibt und wir am Ende etwas zu feiern haben", sagte der Coach voller Hoffnung auf einen Patzer der Bayern und einem neuerlichen Führungswechsel. Ähnlich zuversichtlich klang Nationalspieler Emre Can: "Es ist noch lange nicht entschieden. Unser Glaube ist auf jeden Fall noch da."
DER AKTIONÄR hält an seiner Einschätzung fest: Borussia Dortmund dürfte künftig dank anhaltend voller Stadien wieder dauerhaft profitabel wirtschaften. Dadurch wirkt der immer noch kräftige Abschlag im Vergleich zur Vor-Corona-Zeit nach wie vor einfach übertrieben. Mutige setzen darauf, dass sich die Aktie endlich nachhaltig vom Corona-Schock des Jahres 2020 erholt. Dabei sollte der Stoppkurs bei 3,10 Euro belassen werden.
Mit Material von dpa-AFX