Burberry sorgt am Freitag für lange Gesichter bei den Anlegern. Der britische Luxusgüter-Konzern senkt seine Gewinnprognose für das Geschäftsjahr 2023/2024. Bereits im November warnten die Briten, dass die Luxusnachfrage sich verlangsame und die Ergebnisse beeinträchtigen könnte, wenn der Negativ-Trend anhält. Die Aktie verliert zeitweilig zweistellig.
Das britische Luxusgüter-Unternehmen teilte am letzten Handelstag der Woche mit, dass es einen bereinigten Betriebsgewinn für das am 30. März endende Jahr in einer Spanne von 410 Millionen bis 460 Millionen Pfund erwartet, wie Bloomberg berichtet. Zuvor war das Unternehmen noch davon ausgegangen, dass es das untere Ende der vom Markt erwarteten erwarteten Spanne von 552 bis 668 Millionen Pfund erreicht. Zur Einordnung: im Vorjahr standen noch 634 Millionen Pfund in den Büchern.
Ursächlich für diese Korrektur sei die schwach verlaufende Weihnachtssaison. Die Umsatzzahlen in den 13 Wochen bis Ende Dezember sind enttäuschend. Mit einem Erlös von 706 Millionen Pfund musste Burberry im Vergleich zum Vorjahr einen Rückgang von 6,6 Prozent hinnehmen. Die Probleme des britischen Unternehmens verteilten sich zudem auf alle Absatzgebiete und ganz besonders auf die wichtige Region Asien-Pazifik.
Obwohl die gegenwärtige Marktsituation eine Herausforderung darstellt, bleibt Burberry durchaus optimistisch. "Wir sind weiterhin von unserer Strategie überzeugt, das Potenzial von Burberry auszuschöpfen. Wir sind entschlossen, unser Ziel von 4 Milliarden Pfund Umsatz zu erreichen", sagte Chief Executive Jonathan Akeroyd.
Konkret will Akeroyd weiterhin die Marke als modernen britischen Luxusanbieter zu positionieren. "Wir arbeiten weiter an der Umstellung auf unsere neue moderne britische Luxus-Kreativität für Burberry, die seit dem Frühherbst in unseren Geschäften zu sehen ist. Wir befinden uns noch in der Anfangsphase der Umsetzung, die vor dem Hintergrund der nachlassenden Nachfrage nach Luxusartikeln noch schwieriger geworden ist", so der Burberry-Boss abschließend.
Die Burberry-Aktie fällt am Freitag um 7,8 Prozent. Andere Luxustitel wie LVMH und Kering werden mit einem Minus von 1,4 Prozent und 1,6 Prozent ebenfalls belastet.
Burberry schockt mit dieser Gewinnwarnung die Märkte. Der Luxussektor hat also nach wie vor zu kämpfen. Spannend dürfte es Ende Januar werden, wenn Marktführer LVMH seine Kennziffern vorlegt. Während die ehemaligen AKTIONÄR-Empfehlungen Burberry und LVMH bereits vor einiger Zeit ausgestoppt wurden, fällt nun auch Kering am Freitag unter die vom AKTIONÄR festgelegte Stopp-Marke von 365,00 Euro.
Ein Neueinstieg drängt sich bei allen drei Werten mit Blick auf die aktuelle Gemengelage (fundamental und jeweiliges Chartbild) nicht auf.
(Mit Material von dpa-AFX)
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Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: LVMH.