Am Wochenende hat Warren Buffett, Chef der Investmentholding Berkshire Hathaway, seinen jährlichen Brief an die Aktionäre veröffentlicht und darin ein kräftiges Gewinnplus im vierten Quartal gemeldet. Im Fokus der Anleger steht am Montag allerdings die Beteiligung an Apple, die Berkshire seit Jahresbeginn weiter ausgebaut hat.
Im Vergleich zum Vorjahrszeitraum ist der Nettogewinn der Buffett-Holding im vierten Quartal um rund 15 Prozent auf 6,29 Milliarden Euro gestiegen. Auf Jahressicht ist der Überschuss mit 24,1 Milliarden nahezu unverändert ausgefallen.
Wie erwartet hat der Starinvestor dabei stark von der Rallye viele US-Werte seit dem Wahlsieg von Donald Trump profitiert. Besonders die Beteiligungen an Firmen der US-Finanzindustrie wie Goldman Sachs oder Bank of America konnten dank der Aussicht auf Steuersenkungen und weniger Regulierung kräftig zulegen.
Darüber hinaus hat sich auch das Versicherungsgeschäft von Berkshire positiv entwickelt. Der Spartengewinn ist im vierten Quartal um sieben Prozent auf 1,44 Milliarden Dollar gestiegen. Auch die Energiesparte konnte ihren Gewinn steigern, während der Überschuss der Eisenbahn-Tochter BNSF um rund acht Prozent auf 993 Millionen Dollar zurückgegangen ist.
Trump und Fondsmanager in der Kritik
Auch wenn Buffett kräftig von der Trump-Rallye an den Märkten profitiert hat – zumindest einen kleinen Seitenhieb in Richtung des neuen US-Präsidenten konnte sich der aktive Clinton-Unterstützer in seinem Brief an die Berkshire-Aktionäre nicht verkneifen.
Das Erfolgsgeheimnis hinter der wirtschaftlichen Dynamik Amerikas sei die Kombination aus „Einfallsreichtum, dem Marktsystem, einer Flut an talentierten und ambitionierten Immigranten und des Prinzips der Rechtsstaatlichkeit.“
Deutlicher bekamen indes Fondsmanager ihr Fett weg: „Wenn Billionen Dollar von der Wall Street mit hohen Gebühren verwaltet werden, sind es gewöhnlich die Manager, die die übermäßigen Profite einfahren, nicht die Kunden“, schrieb Buffett.
Auf der Suche nach Fonds, die sich besser entwickelten als der Markt, hätten Investoren im vergangenen Jahrzehnt mehr als 100 Milliarden Dollar verschwendet. Anleger sollten daher lieber auf günstige Indexfonds zurückgreifen, so der Rat des 86-jährigen Milliardärs.
Buffett stockt bei neuer Lieblingsaktie auf
In einem Gespräch mit dem Sender CNBC hat Buffett am Montag erklärt, dass er im Januar weitere 120 Millionen Apple-Aktien gekauft und die Beteiligung damit noch einmal mehr als verdoppelt hat. Erst kürzlich war aus den Veröffentlichungen der US-Börsenaufsicht SEC hervorgegangen, dass Berkshire den Anteil zum 31. Dezember 2016 auf rund 57,4 Millionen Aktien beinahe vervierfacht hatte.
Insgesamt besitzt Berkshire nun etwa 133 Millionen Apple-Aktien im Wert von 17 Milliarden Dollar. Damit hält die Finanzholding rund 2,5 Prozent der Anteile und ist eine der größten Aktionäre des iPhone-Konzerns. Auch im Berkshire-Portfolio ist Apple nun eine der größten Positionen.
Langfristig top
Während die meisten US-Titel am Montag vor Bekanntgabe der Steuerreform-Pläne der Trump-Regierung kaum verändert in den Handel gestartet sind, ist die Berkshire-Aktie auf ein neues Allzeithoch geklettert. Für konservative Anleger bleibt die Buffett-Aktie das Langfrist-Investment Nummer 1.