Der Baustoffkonzern HeidelbergCement will einen Minderheitsanteil an einem US-Softwarespezialisten für Baustoffe kaufen. Der Kaufpreis für einen Anteil von 45 Prozent an Command Alkon liege in der Größenordnung von 250 Millionen US-Dollar, sagte ein Sprecher am Dienstag auf Nachfrage.
Verkäufer sei die Software-Investmentgesellschaft Thoma Bravo. Diese behalte einen Mehrheitsanteil an Command Alkon, teilte der DAX-Konzern mit. Mit dem Schritt baue HeidelbergCement ein digitales Ökosystem für die Baustoffindustrie mit Partnern auf. Stimmen die Behörden zu, werde Ende 2021 mit einem Abschluss gerechnet.
Command Alkon hat den Angaben zufolge mit über 2.500 Kunden weltweit die größte installierte Softwarebasis in der Baustoffindustrie, die die gesamte Lieferkette für Baustoffe einschließt. Das Produktangebot umfasse Software und Technologien für die Automatisierung von Anlagen und Baustellen, Materialbestellung und -planung, Bestands- und Mischungsmanagement, LKW-Logistik und Fuhrparkoptimierung, Büro- und Außendiensttätigkeiten, Berichtswesen und statistische Auswertungen.
„Im Rahmen unserer Strategie „Beyond 2020“ haben wir den Anspruch formuliert, das erste industrielle Technologieunternehmen in unserer Branche zu werden“, sagte Dr. Dominik von Achten, Vorstandsvorsitzender von HeidelbergCement. „Wir haben seit der Entwicklung unseres digitalen Kundenportals HConnect im Jahr 2018 deutliche Fortschritte erzielt. Die Beteiligung an Command Alkon und die Partnerschaft mit Thoma Bravo ermöglichen es uns nun, das vorhandene Potenzial in einen neuen Wachstumspfad für HeidelbergCement zu überführen. Gemeinsam werden wir das digitale Ökosystem der Zukunft für die Baustoffindustrie entwickeln.“
Die Aktie von HeidelbergCement kann von der Meldung allerdings nicht profitieren, sie setzt ihre seit April gestartete Korrekturbewegung fort. Die Aktie befindet sich auch im Schlag-den-Buffett-Depot des AKTIONÄR. Seit der Depotaufnahme liegt das Papier immer noch mehr als 80 Prozent im Plus. DER AKTIONÄR bleibt mittelfristig zuversichtlich bei dem Wert. Aus charttechnischer Sicht würde aber erst die Rückeroberung der 70-Euro-Marke sowie der 200-Tage-Linie ein positives Signal liefern.
(Mit Material von dpa-AFX)