Nach Einschätzung der britischen Großbank Barclays haben sich die geschäftlichen Perspektiven für HeidelbergCement eingetrübt. Deshalb stufte Analyst Nabil Ahmed die Aktien des Baustoffkonzerns in einer am Montag vorliegenden Studie von "Equal Weight" auf "Underweight" ab und senkte das Kursziel von 82 auf 73 Euro.
Angesichts der schwierigeren Wettbewerbssituation sowie steigender Energiepreise und Rohstoffkosten rechne er bei HeidelbergCement mit einem gedämpfteren Gewinnwachstum und höheren Risiken in der geographischen Ausrichtung als bei den Wettbewerbern, prognostizierte der Experte. In den vergangen vier Quartalen habe das Unternehmen eine beeindruckende Gewinndynamik gezeigt. Seine Analyse deute aber darauf hin, dass sich dies nun zu ändern beginne.
Ahmed reduzierte deshalb seine Schätzungen für das operative Ergebnis (Ebitda) der Jahre 2021 bis 2023 um durchschnittlich vier Prozent auf das Niveau der durchschnittlichen Analystenprognose. Für die meisten anderen von ihm beobachteten Zementhersteller lägen seine Erwartungen indes weiter über dem Konsens, stellte der Analyst fest.
Die Aktie sei im historischen Vergleich günstig, aber der Bewertungsaufschlag gegenüber vergleichbaren Zementwerten sei nach der zweitbesten Kursentwicklung im EU-Zementsektor in den vergangenen zwölf Monaten nicht gerechtfertigt, betonte Ahmed. Zudem fehle es nach den jüngsten aktionärsfreundlichen Aktionen erst einmal an weiteren Kurstreibern.
Die Aktie von HeidelbergCement verliert bis zum Mittag 2,9 Prozent auf 73,48 Euro und ist damit bislang der schwächste Wert des Tages im DAX. DER AKTIONÄR kann den Pessimismus allerdings nicht teilen. Die zahlreichen Konjunkturprogramme sollten weiter für brummende Geschäfte bei HeidelbergCement sorgen. Die Aktie befindet sich auch im Schlag-den-Buffett-Depot des AKTIONÄR. Seit der Depotaufnahme liegt das Papier mehr als 100 Prozent im Plus, Anleger bleiben an Bord.
(Mit Material von dpa-AFX)