Brenntag hat starke Zahlen für das vierte Quartal des abgelaufenen Jahres vorgelegt. Auch für das angebrochene Jahr zeigt sich der Chemie-Großhändler optimistisch. Das Unternehmen erhöht für 2022 die Dividende und hatte darüber hinaus bereits gestern angekündigt, eigene Aktien im Volumen von 750 Millionen Euro zurückzukaufen.
Auf Basis eines Kursniveaus von 71,58 Euro je Aktie entspreche dies rund 6,8 Prozent des Grundkapitals. Die Käufe will Brenntag im März beginnen und über einen Zeitraum von bis zu zwölf Monaten abschließen. Für das Jahr 2023 rechnet das Unternehmen mit einem anhaltend schwierigen Geschäftsumfeld, wie Brenntag am Mittwoch in Essen mitteilte. Dennoch erwarte der Dax-Konzern im Laufe des Jahres eine allmähliche Normalisierung der Situation. Für das laufende Jahr geht Brenntag deshalb im besten Fall von einem operativen Ergebnis auf Vorjahresniveau aus und peilt beim bereinigten Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (operatives Ebitda) 1,6 bis 1,8 Milliarden Euro an.
2022 haben höhere Verkaufspreise und eine weiterhin gute Nachfrage dem Chemikalienhändler zu deutlich höheren Erlösen und Gewinn verholfen. Der Umsatz kletterte im Jahresvergleich um 35 Prozent auf 19,4 Milliarden Euro. Dabei profitierte das Unternehmen auch vom schwächeren Euro - bereinigt um Währungseffekte betrug das Plus knapp 28 Prozent. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen zog auch dank des Konzernumbaus um gut ein Drittel auf 1,8 Milliarden Euro an. Auf die Aktionäre entfiel ein Gewinn von 887 Millionen Euro nach 448 Millionen Euro im Vorjahr. Von dem Gewinnsprung sollen auch die Aktionäre profitieren: Die Dividende soll von 1,45 im Vorjahr auf 2,00 Euro je Aktie steigen. Zur kompletten Unternehmensmeldung.
Die Zahlen belegen einmal mehr: Bei Brenntag läuft es rund. Das Unternehmen verfügt über ein solides Geschäftsmodell, wodurch es auch diese Krise relativ schadlos überstehen dürfte. Die Perspektiven für Brenntag bleiben gut. Das Unternehmen selbst ist zuversichtlich, was es durch den nun angekündigten Aktienrückkauf gewissermaßen bestätigt. Dies könnte dem Kurs einen weiteren Schub geben, womöglich glückt dadurch auch ein neues Kaufsignal. Anleger können bei der AKTIONÄR-Altempfehlung dabeibleiben und den Stopp auf 58,00 Euro nachziehen.
Mit Material von dpa-AFX