Es war ein zähes Ringen. Seit Mitte März lief die Frequenzauktion für den neuen Mobilfunkstandard 5G bereits. Doch nun ist eine Entscheidung gefallen. 6,55 Milliarden Euro zahlen Deutsche Telekom, 1&1 Drillisch, Telefónica Deutschland sowie Vodafone für die Frequenzen. Die Aktien reagieren unterschiedlich.
Top-Gewinner im nachbörslichen Handel ist die Aktie des Neueinsteigers 1&1 Drillisch, die auf plus neun Prozent kommt. Hintergrund: Drillisch zahlt für die Frequenzen lediglich 1,07 Milliarden Euro und damit weniger als die anderen vier Bieter. Da Drillisch bislang kein eigenes Netz hat, muss dieses allerdings neu aufgebaut werden. Die Angst vor den hohen Kosten hatte die Aktie deshalb bereits im Vorfeld auf Talfahrt geschickt.
Die Deutsche Telekom zahlt mit rund 2,17 Milliarden Euro am meisten für die neuen Frequenzen. An der Börse reagierte die Aktie des Platzhirschen allerdings kaum. DER AKTIONÄR hatte zuletzt bereits berichtet, dass die Telekom finanziell am besten aufgestellt ist, um mit den Milliardenkosten für 5G zurechtzukommen.
Teure Auktion
Mit den Gesamtkosten von 6,55 Milliarden Euro fiel die Auktion insgesamt teurer aus als erwartet - im Vorfeld waren lediglich Erlöse von drei bis fünf Milliarden Euro erwartet worden. Mit dem lang ersehnten Ende der Auktion kann nun die Einführung der fünften Mobilfunkgeneration (5G) weiter Fahrt aufnehmen.
Ruhe bewahren
Die Folgen für die Telekomkonzerne, insbesondere für den Neueinsteiger Drillisch und die finanziell unter Druck stehende Telefónica Deutschland, sind allerdings weiter schwer abzusehen. Anleger sollten deshalb aktuell nichts überstürzen und warten, bis sich die Lage beruhigt hat.
Wer bei der Telekom investiert ist, kann derweil dabeibleiben. Die Aktie bleibt für Konservative interessant.
DER AKTIONÄR wird sich am Donnerstag detailliert mit der 5G-Auktion auseinandersetzen und eine genauere Einschätzung zu den einzelnen Aktien abgeben.