Das war zu erwarten: Die Volksrepublik China holt am Freitag zum Gegenschlag aus und kündigt Vergeltungszölle in Höhe von 34 Prozent auf alle aus den USA importierten Waren an. In einer ersten Reaktion sacken die Kurse am deutschen Aktienmarkt nochmals deutlich ab.
Update: Neben der Ankündigung der Vergeltungszölle in Höhe von 34 Prozent hat China auch noch elf US-Konzerne auf seine Liste der „unzuverlässigen Unternehmen“ gesetzt. Nach Ansicht der chinesischen Regierung verstoßen Unternehmen, die auf dieser Liste geführt werden gegen Marktregeln oder Vertragspflichten. Gleichzeitig wurden 16 US-Unternehmen auf die Ausfuhrkontrollliste gesetzt. Zudem kündigte Peking an, Ausfuhrkontrollen für sieben Arten von mit Seltenen Erden verwandten Gütern einzuführen, darunter Samarium, Gadolinium und Terbium.

Wie das chinesische Finanzministerium am Freitag mitteilte, gelten ab dem 10. April Importzölle in Höhe 34 Prozent auf sämtliche US-Waren. Damit reagiert China auf die von Trump verhängten Strafzölle, wie CNBC berichtet. Gleichzeitig fordert Peking die USA in einer Stellungnahme auf, die Zollmaßnahmen umgehend zurückzunehmen und Handelsstreitigkeiten durch gleichberechtigte und respektvolle Gespräche zu lösen, die für beide Seiten Vorteile bringen.
Von den China-Zöllen auf US-Produkte besonders betroffen: Halbleiter, Eletronikgeräte, Flugzeuge, Autos, aber auch Erdöl und Sojabohnen. Dementsprechend knicken Chip-Aktien vorbörslich ein: Nvidia verliert vorbörslich vier Prozent, Broadcom mehr als fünf Prozent. Aber auch Auto-Aktien saufen ab: GM gibt um vier Prozent nach, auch Ford gibt drei Prozent ab und Tesla verliert gut sechs Prozent. Die Stellantis-Aktie bricht fast zweistellig ein. Für Apple zeichnet sich ein Rücksetzer um fünf Prozent ab, Boeing verliert sieben Prozent. Auch der Ölpreis gerät deutlich unter Druck.
Am deutschen Aktienmarkt geht der DAX auf Tauchstation. Im Tagestief verliert der deutsche Leitindex mehr als fünf Prozent auf 20.586 Zähler. Gegenüber dem gestrigen Schlusskurs sind damit mehr als 1.000 Punkte ausradiert. Inzwischen rückt die 20.000-Punkte-Marke in den Fokus.
China gibt im Handelskrieg nicht klein bei und hat zum Gegenschlag ausgeholt. Spannend wird nun, wie das Weiße Haus darauf reagiert. Trump hatte am Vorabend bereits Verhandlungsbereitschaft in Aussicht gestellt. An den Märkten dürften die Turbulenzen zunehmen. Anleger achten auf die Stoppkurse.