Der britische Öl- und Gasproduzent BP hat kürzlich sehr ehrgeizige Klimaziele verkündet. Demnach soll bis 2050 die Förderung von fossilen Brennstoffen praktisch komplett gestoppt werden. Was bedeutet dies für das riesige Tankstellennetz des Konzerns, zu dem in Deutschland 2.386 Aral-Stationen gehören?
Für BPs Konzernchef Bernard Looney ist die Antwort klar: Die Tankstellen werden weiterhin genutzt werden. Allerdings betonte er im Interview mit der Welt, dass man „eine völlige Neudefinition dessen, was eine Tankstelle ist“ benötige. So könnten die tausenden BP- und Aral-Stationen rund um den Globus eine wichtige Rolle bei der Energiewende spielen.
Demnach könnten die Tankstellen dann neben Ladestationen auch andere Dienste leisten, wie etwa als zentrale Punkte für Sharing-Modelle oder den öffentlichen Personennahverkehr fungieren. „Mehr als 90 Prozent der Bevölkerung lebt nicht weiter als 20 Minuten von einer Aral-Tankstelle entfernt.“ Dies ist laut Looney eine gute Basis für BP.
Zudem könnten die Mini-Märkte weiter an Bedeutung gewinnen. Looney erklärte: „In Großbritannien kommen bereits 55 Prozent der Kunden nur für Snacks und Nahrungsmittel in die Stationen, lediglich 25 Prozent sind ausschließlich wegen Kraftstoff da.“ Mehr dazu lesen Sie hier.
Wie erfolgreich BPs massiver Umbau in den kommenden Jahrzehnten ablaufen wird, steht aktuell natürlich noch komplett in den Sternen. Die Aktie bleibt daher ein heißes Eisen. Da sich die Dividendenperle derzeit in einem stabilen Abwärtstrend befindet, drängt sich ein Kauf vorerst nicht auf. Wer die Papiere bereits im Depot hat, beachtet den Stoppkurs bei 2,10 Euro.